Waldschmidt lässt HSV-Uhr weiterlaufen - Wolfsburg in der Relegation
Der VfL Wolfsburg muss erstmals in seiner 20-jährigen Bundesliga-Geschichte in die Relegation. Die Wölfe verloren beim Hamburger SV 1:2, wodurch der VfL auf den 16. Platz abrutscht. Die Wölfe waren vom Start weg das aktivere Team und wurden durch Knoches Kopfballtreffer zum 1:0 belohnt. Den Wendepunkt im ersten Abschnitt zugunsten der Hausherren servierte Wolfsburgs Abwehrmann Wollscheid, der den Ball im Aufbau verlor, und Kostic den 1:1-Ausgleichstreffer markieren konnte. Die zweiten 45 Minuten mutierten zum absoluten Zitterspiel. Die Hamburger mussten auf drei Punkte gehen, doch das letzte Risiko ging die Gisdol-Elf zunächst verständlicherweise nicht ein. Die Niedersachsen dagegen versuchten nun, defensiv sicher zu stehen. Das gelang bis in die Schlussphase, ehe der eingewechselte Waldschmidt den 2:1-Siegtreffer für den HSV markierte und die Niedersachsen damit ins Tal der Tränen stürzte. Auf den VfL wartet der Zweitliga-Dritte, der am Sonntag ermittelt wird und aller Voraussicht nach auch aus Niedersachsen kommt - Eintracht Braunschweig.
Bundesliga - 34. Spieltag
Bundesliga - Tabelle
Bundesliga - Torjäger 2016/17
Doppelter Jubel beim BVB: Rang drei und kicker-Torjägerkanone für Aubameyang
Pierre-Emerick Aubameyang erzielt das zwischenzeitliche 2:1 gegen Bremen. picture alliance
Borussia Dortmund hat aus eigener Kraft den dritten Platz im Fernduell mit Hoffenheim verteidigt und steht damit in der Gruppenphase der nächstjährigen Champions-League-Spielzeit. Die Borussen siegten gegen Werder Bremen 4:3, die TSG spielte zuhause gegen Augsburg nur 0:0. Der BVB fährt damit das primäre Saisonziel ein – am kommenden Samstag geht es um das Nächste, wenn es in Berlin um den DFB-Pokal gegen Eintracht Frankfurt geht. Das Spiel begann für die Tuchel-Elf mit einem Schocker, denn Junuzovic besorgte dank Torlinientechnik das frühe Führungstor für die Nouri-Elf. Der BVB ließ sich aber nicht von seiner Linie abbringen und drückte die Bremer tief in deren Hälfte. Reus besorgte den hochverdienten Ausgleichstreffer nach tollem Zuspiel von Kagawa, kurz vor der Pause freute sich Aubameyang per Traumtor nicht nur über das 2:1, sondern auch über seinen 30. Saisontreffer. Der Gabuner zog damit mit Bayerns Lewandowski gleich. Gleich nach dem Seitenwechsel war es jedoch wieder vorbei mit der Freude der Schwarz-Gelben, denn nach starker Vorarbeit von Kruse vollstreckte Bartels zum 2:2-Ausgleich. Und der Nationalspieler war es auch, der den Dortmundern den nächsten Treffer zum 3:2 einschenkte. Doch der BVB schüttelte sich nur kurz und drehte das Spiel dank zweier Strafstöße: Zuerst glich Reus wieder aus, dann markierte Aubameyang mit seinem 31. Saisontor den 4:3-Endstand. Neben den drei Punkten und Platz drei gab es für den BVB-Stürmer auch erstmals die kicker-Torjäger-Kanone.
Hoffenheim trifft das Tor nicht - FCA gerettet
Die Hoffenheimer hatten die Relegationsplatz-bedrohten Augsburger zu Gast und taten sich vor dem gegnerischen Tor trotz offensiver Ausrichtung sehr schwer. Die Nagelsmann-Elf, die für Platz drei besser punkten musste als der BVB, ließ im Abschluss bei den wenigen Chancen im ersten Abschnitt die Präzision vermissen. Die Augsburger lauerten auf Konter, doch viel Platz bot sich dem FCA zunächst nicht. Die beste Chance für die Kraichgauer hatte Kramaric, der mit einem Flachschuss nur den Innenpfosten traf. Auch in der Schlussphase bemühten sich die Hoffenheimer weiter, doch der erlösende Siegtreffer wollte gegen die stark verteidigenden Augsburger nicht fallen – Amiri traf abermals nur den Pfosten. Mit dem 0:0 geht die TSG als Vierter in die Qualifikation zur Königsklasse, die Augsburger schaffen nun auch aus eigener Kraft mit dem Punktgewinn den Klassenerhalt.
Lahm verabschiedet sich mit Sieg
Philipp Lahm wird vor der Partie gegen Freiburg verabschiedet. Getty Images
Eine Personalie stand in der Münchner WM-Arena vor dem Match gegen Freiburg im Mittelpunkt: Weltmeister Lahm wurde nach 517 Pflichtspielen, acht Meisterschaften, sechs Pokalsiegen sowie dem Triumph in der Champions League im Jahr 2013 offiziell vom FCB verabschiedet. Für die Breisgauer ging es noch um die Europa League, doch Robben eröffnete bereits in der vierten Minute für die Bayern. Der Meister hatte noch weitere gute Chancen, doch bis zur Pause blieb es beim 1:0 für die Mannschaft von Carlo Ancelotti. Bayern blieb auch in Durchgang zwei am Drücker, Vidal erhöhte in der 73. Minute auf 2:0. Nach Petersens Anschlusstor in der 75. Minute schnupperte der SCF nochmals am Punktgewinn, doch am Ende stand die Streich-Elf mit leeren Händen da und muss nun auf einen Pokalsieg der Dortmunder am nächsten Samstag gegen Frankfurt hoffen, damit sich das Tor nach Europa noch für sie öffnet. Den Schlussakkord setzte dann wieder der FCB, Ribery und Kimmich stellten in der Nachspielzeit den 4:1-Endstand her.
Hertha von der Rolle und trotzdem in Europa
Mit einem Schock für Hertha BSC begann die Begegnung gegen Bayer Leverkusen. Fünf Minuten waren gespielt, als Chicharito zur Führung für die Werkself traf. Die Berliner hatten in Person von Weiser den schnellen Ausgleich auf dem Fuß, doch der Verteidiger zielte in der neunten Minute knapp vorbei. Die Partie hatte ein ansprechendes Niveau, vor dem Tor waren die Rheinländer aber konsequenter. Havertz erhöhte in der 31. Minute auf 2:0 für Bayer, bei Hertha begann nun das Zittern um die Europa-League-Plätze. Das war dem Team anzumerken, Havertz erhöhte gegen ein mehr und mehr verunsichertes Dardai-Team noch vor der Pause auf 3:0. Auch nach der Pause fand Hertha nicht so richtig in die Partie, Bayer-Routinier Kießling erhöhte in der 64. Minute per Elfmeter auf 4:0, auch Aranguiz durfte in der 81. Minute vom Punkt treffen. Für BSC betrieben Weiser (71.) und Allagui, der die Berliner im Sommer Richtung St. Pauli verlassen wird, Ergebniskosmetik (86., Elfmeter). Der Schlusspunkt gehörte aber erneut Bayer, Pohjanpalo traf Sekunden vor Schluss zum 6:2. Trotz der herben Heimniederlage konnte Hertha am Ende aber dennoch über die Qualifikation zur Europa League jubeln, da Freiburg bei den Bayern unterlag.
Hector und Osako schießen den FC nach Europa
Kölns Torschütze Jonas Hector (li.) freut sich mit Yuya Osako. picture alliance
Erstmals nach 25 Jahren winkte dem 1. FC Köln wieder das internationale Geschäft, der 1. FSV Mainz konnte allerdings befreit bei den Geißböcken auftreten. Zwar war das Abstiegsgespenst noch nicht endgültig verscheucht, doch nach menschlichem Ermessen war ein Absturz der Rheinhessen auf Rang 16 nahezu unmöglich. Das Team von Markus Schmidt war zunächst auch das aktivere, der FC kam nur schwer in die Partie. Doch mit zunehmender Spieldauer übernahm Köln mehr und mehr die Kontrolle, Hector krönte die Leistungssteigerung der Stöger-Elf mit seinem Führungstor in der 42. Minute. Nach der Pause stand das Spiel lange Zeit auf des Messers Schneide, Osako eröffnete dann mit seinem Tor in der 87. Minute die Party am Rhein.
Frankfurt beweist gegen Leipzig Moral
Auch für RB Leipzig war die Saison bereits vor dem letzten Spiel sportlich gelaufen, mit Rang zwei und der direkten Champions-League-Qualifikation spielten die Sachsen ein sensationelles Debüt. Frankfurt stürzte in der Rückrunde in der Tabelle ab. Doch das Highlight für die Hessen steht am kommenden Samstag an: Im Pokalfinale trifft die Eintracht am Abend auf Borussia Dortmund! Die Generalprobe für ihr siebtes Pokal-Endspiel ist den Hessen dabei nur teilweise geglückt, beim 2:2 bewies das Team von Trainer Niko Kovac aber Moral. Denn die Leipziger führten nach Toren von Sabitzer (25.) und Poulsen (56.) bereits mit 2:0, doch Vallejo (83.) und Blum (90.) sicherten immerhin noch einen Punkt.
Ingolstadt verabschiedet sich mit Remis gegen Schalke
Rein sportlich ging es in der Partie zwischen dem FC Ingolstadt und dem FC Schalke 04 nur noch um die sprichwörtliche "Goldene Ananas". Ingolstadt stand bereits vor dem letzten Spieltag als Absteiger fest, die Knappen haben erstmals nach sieben Jahren einen internationalen Wettbewerb verpasst. Nach der verkorksten Saison ist bei S04 das Großreinemachen angesagt, mit Luke Hemmerich, Weston McKennie und Haji Wright berief Coach Markus Weinzierl drei A-Junioren in den Kader und gab so einen Wink mit dem Zaunpfahl. Ob er die Zukunft allerdings auf Schalke gestalten darf ist noch ungewiss, bei der Analyse wird es auch um seine Person gehen. Die Partie endete mit einem 1:1-Remis, Avdijaj brachte Schalke nach nur 180 Sekunden in Führung, Groß glich in der 41. Minute für die Schanzer vom Punkt aus. Einen möglichen Sieg für den Absteiger vergab Lezcano in der 64. Minute, der Paraguayer scheiterte vom Punkt an S04-Keeper Fährmann.
Darmstadt ringt Gladbach Remis ab
Nur noch geringe Chancen auf das internationale Geschäft hatte Borussia Mönchengladbach, das auf die Ergebnisse der Konkurrenten angewiesen war. Und für die Fohlen sollte es auch nicht reichen, gegen Schlusslicht Darmstadt 98 hieß es am Ende 2:2. Die Lilien können bereits seit einiger Zeit für die 2. Liga planen, in der sie in der kommenden Saison einen erneuten Anlauf auf das Oberhaus nehmen werden. Das Team von Dieter Hecking war hochüberlegen, doch es dauerte bis zur 50. Minute, ehe Hazard den Bann brach. Schipplock glich kurios für den SV 98 aus (62.), Raffael hatte aber nur drei Minuten später die richtige Antwort für Gladbach parat. Doch Darmstadt stellte seinen Charakter noch einmal unter Beweis, kämpfte bis zum Schluss und wurde durch Heller in der Nachspielzeit belohnt.
