Weil den Hauptstädtern im Defensivzentrum das Stamm-Duo John Anthony Brooks und Sebastian Langkamp gelbgesperrt fehlt, kommt Torunarigha gegen Darmstadt die Rolle des Abwehrchefs zu. Eine große Aufgabe für den 19-Jährigen, der noch vorige Woche gegen Leipzig als Linksverteidiger aushelfen musste. Doch Torunarigha erfüllt die Rolle mit Bravour, glänzt in seinem siebten Bundesligaspiel an der Seite von Niklas Stark mit Übersicht, Ballsicherheit und Kopfballstärke. Anders als in den vergangenen Wochen leistet sich Berlin diesmal keine haarsträubenden Patzer und durchbricht die erschreckende Serie von neun Auswärtsniederlagen in Folge. Der Grund? Eine kompakte, konzentrierte Defensivleistung, mannschaftliche Geschlossenheit im Abwehrverbund - und ein auf ganzer Linie überzeugender Torunarigha.
Sein Premierentreffer im Hertha-Dress krönt die Leistung des schnellen Linksfüßers mit dem unaussprechlichen Namen. "Ein unbeschreibliches Gefühl. Kompliment an Plattenhardt für die tolle Hereingabe, das war eine super Flanke", gibt sich Torunarigha bescheiden. Innerhalb von sechs Monaten ist Herthas ehemaliger Jugendspieler zu einer festen Größe avanciert, im Dezember 2016 unterschrieb er einen Profivertrag bis 2020. Eine Karriere im Schnelldurchgang, die kaum Zeit lässt für Geschehnisse außerhalb des Platzes. Am Montag steht die letzte Abiturprüfung an, doch den Schulstress "kann man für einen Tag beiseiteschieben, jetzt will ich erstmal das Tor feiern".
Viel Zeit zum Lernen bleibt ihm ohnehin nicht. In einer Woche fliegt er zusammen mit Maximilian Mittelstädt zur U-20-Weltmeisterschaft nach Südkorea. Nach einigem Hin und Her erteilten die Verantwortlichen um Manager Michael Preetz den Youngsters doch noch die Freigabe. In den Flieger werden die Beiden allerdings erst nach dem wichtigen Heimspiel gegen Bayer Leverkusen steigen. Ob das Talent dann wieder von Beginn an auf dem Feld steht? In Darmstadt jedenfalls hat Torunarigha eine klare Bewerbung für weitere Einsätze abgegeben.
