Obwohl der Abstieg nicht unvermittelt kam, merkte man Rüdiger Fritsch den Kummer ein wenig an, als er am späten Samstagnachmittag nach dem Spiel in der Münchner Allianz-Arena ans Sky-Mikrofon trat. "Natürlich", sagte Darmstadts Präsident, "waren wir darauf vorbereitet, aber es immer so: Wenn der Moment eintritt, den wir so lange rausgeschoben haben, kämpft der ein oder andere mit den Tränen."
Etwa Hamit Altintop. Der Mittelfeldspieler ist maßgeblich am Aufschwung der Lilien unter Trainer Torsten Frings beteiligt. In München hatte er vier Minuten vor Schluss per Foulelfmeter das 1:1 auf dem Fuß - und scheiterte an Bayern-Torwart Tom Starke.
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Dennoch erklärte Fritsch nach dem Spiel zu Recht: "Ich kann der Mannschaft wieder nur ganz großen Respekt zollen." Wochenlang stemmte sich Darmstadt mit allen Mitteln gegen den Abstieg, rang erst Schalke, dann Hamburg und zuletzt Freiburg nieder. Die Siege zeugten vom tadellosen Charakter der Mannschaft und brachten dem SVD einige Sympathien ein. Nun ist das Aus aber besiegelt.
Da sich dieses Szenario angebahnt hatte, trugen es die Spieler mit Fassung. Kapitän Aytac Sulu erklärte: "Die Enttäuschung ist nicht so groß, als wenn man es am letzten Spieltag vergeigt hat. Es war ein schleichender Prozess." Und: "Wir nehmen es gefasst zur Kenntnis." Gewiss auch, weil Darmstadt der Zukunft zuversichtlich entgegensieht.
Wichtig war es für die Mannschaft, dass sie wieder Spaß am Fußball hat und ein System spielt, das die Darmstädter können.
Aytac sulu
Unter Frings ist der Glaube an den Erfolg zurückgekehrt. Sulu betonte: "Wichtig war es für die Mannschaft, dass sie wieder Spaß am Fußball hat und ein System spielt, das die Darmstädter können." So blickt der Klub mit Optimismus auf die kommenden Wochen. "Wir werden geordnet und neu sortiert in der 2. Liga wieder auflaufen", kündigte Fritsch an. Und: "Niederlagen gehören zum Sport. Wir werden das verkraften."
