Drei Punkte und vier Teams müsste die mit 41 Zählern auf Rang elf stehende Eintracht auf- und überholen, um ein Europacup-Ticket zu lösen (aufgrund der Pokalfinal-Teilnahme gegen den bereits sicher international qualifizierten BVB reicht Rang 7). Nur mit einem Sieg am Samstag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker.de) dürfte man in der Mainmetropole nochmals träumen vom internationalen Wettbewerb. Mit dem VfL kommt jedoch ein Team nach Frankfurt, das mitten im Abstiegssumpf steckt - und jeden Zähler noch viel dringender benötigt.
"Wolfsburg steht unter Druck", sagt Kovac zurecht, "der VfL muss punkten." Die Schlinge im Abstiegskampf zieht sich nämlich zu. Die Mitkonkurrenten Mainz und Hamburg treffen am Sonntag im direkten Duell aufeinander. Verliert Wolfsburg und trennen sich der HSV und FSV remis, fällt Wolfsburg auf den Relegationsplatz zurück. Ein Horrorszenario für den prinzipiell ambitionierten Champions-League-Anwärter. "Wolfsburg hat mehr Qualität als der Tabellenstand hergibt", findet Kovac, "dass der VfL da unten steht, ist nicht nachvollziehbar."
Ob die verletzungsgeschwächte Eintracht diesem Kampf der Gäste etwas entgegensetzen kann? Vor allem die Defensive bekommt mit Mario Gomez, Wolfsburgs personifizierte Lebensversicherung, einen Berg an Arbeit - und das ohne den gelbgesperrten David Abraham. So werden es wohl Marco Russ, Michael Hector und Bastian Oczipka richten müssen - mit Unterstützung durch Timothy Chandler und Taleb Tawatha (hat die gesamte Woche trainiert) auf der Außenbahn. Auch Mijat Gacinovic ist wieder zurück. Alternativen gibt es wenige. Die Verletztenliste ist lang.
Erst wenn jemand nicht da ist, sehen alle, wie wichtig er ist
Niko Kovac über Omar Mascarell
Omar Mascarell, dessen Name sich ebenfalls darauf findet, laboriert an einer Achillessehnenentzündung. Eine baldige Besserung ist laut Kovac nicht in Sicht, der Coach glaubt nicht, dass der Spanier bis zum Pokalfinale fit wird. Wie wichtig der 24-Jährige für die Stabilität des Eintracht-Mittelfelds ist, zeige sich in seiner Abwesenheit. "Erst wenn jemand nicht da ist, sehen alle, wie wichtig er ist", sagt Kovac.
Fernsehtabelle? "Frankfurt muss da nach oben klettern"
Nun muss es aber auch ohne Mascarell klappen. Schließlich hat Frankfurt noch ein paar Ziele. "Es gibt eine Fernsehtabelle", erklärt der Coach, "Frankfurt muss da nach oben klettern." Um Geld zu verdienen für die kommende Saison. "Wenn wir diese Saison einstellig abschließen", rechnet Kovac, sei es angesichts der vergangenen Spielzeit und des Umbruchs im Sommer "sehr gut". Um dorthin zu gelangen, wäre ein Sieg gegen Wolfsburg natürlich von großem Nutzen.