Bundesliga

Thomas Müller: Ich will wieder wichtig sein bei Bayern

Kein Kampf um die Kapitänsbinde bei Bayern

Thomas Müller: Ich will wieder wichtig sein

Reifer geworden: Bayern Münchens Thomas Müller.

Reifer geworden: Bayern Münchens Thomas Müller. imago

Immer noch ist Müller jederzeit ein dankbarer Interviewpartner mit überaus lustigen Sätzen und doch stellt man dieser Tage fest, ja, dieser Müller ist reifer geworden. 27 Jahre ist der Stürmer mittlerweile alt. Im September 2009 erzielte er unter Trainer Louis van Gaal seine ersten beiden Bundesligatore. Und seitdem kannte der Weg des Thomas M. nur eine Richtung, die nach oben.

Champions-League-Sieger, Nationalspieler, WM-Torschützenkönig 2010, Weltmeister, sechsfacher Deutscher Meister und und und. Doch dann kam diese Saison mit nur einem Treffer in den ersten 24 Bundesligaspielen. Und Müller musste immer öfter den Kollegen beim Spielen zuschauen. Eine völlig ungewohnte Situation. "Ich habe letzte Saison 20 Tore erzielt, das war überdurchschnittlich, daran wirst du dann gemessen. Da ich in der Hinrunde so lange null Tore hatte, verselbständigt sich die Debatte." Müller sagt das alles völlig unaufgeregt. "Ich versuche das analytisch zu betrachten und nicht emotional."

Spielersteckbrief T. Müller
T. Müller

Müller Thomas

So schlecht, wie er teilweise gesehen wurde, sah sich Müller nicht. 14 Vorlagen, der zweitbeste Wert nach Emil Forsberg (17, Leipzig), sind ein Indiz dafür. "Dieses Jahr habe ich in den vermeintlich wichtigen Spielen nicht die Rolle gespielt, die ich spielen wollte. Das lag natürlich an der Hinrunde, in der ich nicht so gut zurechtgekommen bin, aber seit dem Wintertrainingslager läuft es wieder besser", so Müller, der es bislang nicht kannte, in der wichtigsten Phase der Saison zuzuschauen. "Für die K.-o.-Spiele hatte der Trainer seine erste Elf gefunden und der ist er dann treu geblieben." Für Müller ist klar: "Ich will in der Zukunft wieder eine größere Rolle spielen."

"Es wird keinen Kampf um irgendwelche Binden geben"

Auch als Kapitän angesichts des Karriereendes von Philipp Lahm? Müller winkt ab. "Auf dem Platz geht es darum, vornewegzugehen, Aber das ist auch ohne Amt mein Ansinnen. Das habe ich bisher auch getan." Seine Ankündigung: "Es wird keinen Kampf um irgendwelche Binden geben." Müller konzentriert sich auf wichtigere Dinge. Die Botschaft von Müller an diesem Tag: Ich glaube an mich, macht euch da mal keine Sorgen. Ein gesundes Selbstvertrauen, das Müller schon immer geholfen hat, in schwierigen Situationen kühlen Kopf zu bewahren. Rituale oder ein Talisman helfen Müller dabei nicht. "Das ist nichts für mich", sagt er, um dann hinzuzufügen: "Glaube kann Berge versetzen, aber ich bin kein Typ, der das nach außen zeigt."

Mounir Zitouni