Bundesliga

Freiburg düpiert Schalke - HSV bleibt Sechzehnter

Überblick: Darmstadt steigt ab, BVB ist Dritter

Freiburg düpiert Schalke - HSV bleibt Sechzehnter

Freiburgs Niederlechner jubelt doppelt - die Schalker sind bedient.

Freiburgs Niederlechner jubelt doppelt - die Schalker sind bedient. imago

2:0 gegen Schalke: Freiburg an der Spitze der "Euro-Fighter"

Am Sonntagabend hatte Schalke 04 wohl die letzte Chance, um ins Rennen um die Europa-League-Plätze einzugreifen, doch die Königsblauen ließen diese beim SC Freiburg sträflich liegen. Die Breisgauer gewannen hochverdient mit 2:0 und führen nun die Riege der "Euro-Fighter" an. Mit 47 Punkten rangiert die Mannschaft von Trainer Christian Streich auf Platz fünf, die Schalker bleiben im Niemandsland hängen. Matchwinner für die Freiburger war Torjäger Niederlechner, der im ersten Durchgang einen Doppelpack schnürte. Erst traf er mit links wuchtig, dann überlegt vom Punkt. Im zweiten Abschnitt wollten die Gäste mit Huntelaar mehr Druck aufbauen, doch die Freiburger waren in allen Belangen besser und gestatteten der Weinzierl-Elf kaum Abschlüsse. Die Hausherren hätten das Ergebnis durchaus deutlich höher gestalten können - Joker Petersen kam in den letzten 20 Minuten auf den Platz und hätte fast mit der ersten Aktion getroffen und ließ danach weitere Hochkaräter liegen.

Torloses Kellerduell: Mainzer Chancenplus hilft nicht

Entscheidender Rückhalt des HSV: Keeper Mathenia, hier gegen den Mainzer De Blasis.

Entscheidender Rückhalt des HSV: Keeper Mathenia, hier gegen den Mainzer De Blasis. imago

Im Abstiegskracher zwischen dem Hamburger SV und dem 1. FSV Mainz 05 am Sonntagnachmittag durften sich die Zuschauer im vollbesetzten Stadion zunächst einmal über eine schwungvolle Anfangsphase freuen. Die besseren Chancen verzeichneten die Gäste aus Rheinhessen - HSV-Keeper Mathenia musste mehrfach seine Klasse unter Beweis stellen und gegen Cordoba und Muto retten. Die Hanseaten hatten in dieser Phase ebenfalls ein paar vielversprechende Vorstöße, doch zum Abschluss kam die Gisdol-Elf kaum einmal. Nach rund einer halben Stunde begann die brenzlige Tabellensituation - beide Teams standen vor der Partie mit 33 Zählern auf den Plätzen 16 und 15 - das Spielgeschehen zu lähmen. Viele Zweikämpfe und kaum mehr gelungene Ballstafetten prägten das Bild, von echten Torchancen ganz zu schweigen. Bei Kostics Drehschuss im Strafraum an Donatis Ellenbogen blieb die Pfeife des Referee stumm, der Mainzer Joker Jairo prüfte wieder mal Mathenia und Gbamins Freistoß raschte knapp vorbei - das war es schon in den insgesamt sehr überschaubaren 90 Minuten. An der Konstellation im Keller hat sich durch die Punkteteilung nichts geändert.

Doppelpacks von Werner und Selke bescheren Leipzig die Königsklasse

Die Leipziger bejubeln ihren Sieg und den feststehenden Einzig in die Champions League.

Die Leipziger bejubeln ihren Sieg und den feststehenden Einzig in die Champions League. imago

RB Leipzig hat sich zwei Spieltage vor Saisonende direkt für die Champions League qualifiziert. Der Aufsteiger aus Sachsen kann nach dem verdienten 4:1-Auswärtssieg am Samstagabend in Berlin nicht mehr auf Platz vier abrutschen. Matchwinner für die Hasenhütl-Elf war einmal mehr Stürmer Werner, der seine Tore Nummer 18 und 19 in dieser Runde erzielte. Die Leipziger machten von Anpfiff weg Druck, von der angekündigten Zweikampfhärte der Berliner war nicht viel zu sehen. So konnte Werner auch relativ unbedrängt Sabitzers Flanke zur Führung einnicken. In der Folge wurden die Gäste etwas passiver, Esswein hatte für die Berliner zweimal gute Abschlusschancen, doch die tatsächlichen Hochkaräter verzeichnete weiterhin Leipzig - alleine Keeper Jarstein war der knappe Rückstand zur Pause zu verdanken. In Hälfte zwei bauten die Leipziger gleich wieder Druck auf und setzten die Hauptstädter gleich wieder unter Stress – Esswein und Jarstein leisteten sich dicke Patzer, der vom Herthaner Keeper wurde mit dem 2:0 durch Werner bestraft. Bemerkenswert beim zweiten Tor: Poulsen legte vor dem leeren Tor nochmal quer zum RB-Torjäger. Danach war die Partie scheinbar gelaufen, die Leipziger stellten weiterhin geschickt die Räume zu, so dass die Dardai-Elf kaum zu Chancen kam. Erst ein Eigentor von Khedira in der Schlussphase ließ die Hauptstädter etwas hoffen, doch fast postwendend besorgte Joker Selke per Doppelpack den 4:1-Endstand. Während Leipzig nun auch sportlich bei den Fleischtöpfen angekommen ist, spürt die Hertha weiter den Atem zahlreicher Verfolger im Nacken.

Bayerns Arbeitssieg schickt Darmstadt runter

Hängende Köpfe bei Torsten Frings & Co.: Darmstadt muss runter.

Hängende Köpfe bei Torsten Frings & Co.: Darmstadt muss runter. imago

Nach dem Gewinn der deutschen Meisterschaft durch den FC Bayern am vergangenen Spieltag fiel am 32. Spieltag die nächste Entscheidung: Der SV Darmstadt 98 muss nach einem 0:1 in München den nicht mehr überraschenden Gang in die 2. Liga antreten. Das zweite Jahr in der Beletage überlebten die Lilien nicht, auch wenn sie an den drei Spieltagen zuvor den Abstieg immer nochmal hinausschieben konnten. Die Mannschaft von Trainer Carlo Ancelotti ging am Samstagnachmittag durch den Spanier Bernat früh in Führung, Ribery hatte den Treffer perfekt vorbereitet. Im zweiten Abschnitt blieb das Duell ein unaufgeregter Kick – Lewandowski versäumte es, sein Torekonto aufzustocken. In der Schlussphase verschoss der Ex-Münchner Altintop noch einem Elfmeter - der dritte Keeper Starke parierte . Am Ende blieb es bei einem schmucklosen Arbeitssieg des Rekordmeisters.

BVB schlägt Hoffenheim: Reus-Abseitstor und Aubameyang sichern Platz drei

Dortmunds Reus trifft aus einer Abseitsposition zum 1:0 gegen Hoffenheim.

Dortmunds Reus trifft aus einer Abseitsposition zum 1:0 gegen Hoffenheim. Getty Images

Die größte Partie des Spieltags stieg allerdings in Dortmund, wo sich der BVB und Hoffenheim im direkten Duell um den dritten Platz gegenüberstanden. Schon vor dem Anpfiff war der Borussia Dampf im Kessel, denn Vereinsboss Hans-Joachim Watzke hatte ein Interview gegeben und dabei von einem Dissens zwischen ihm und Trainer Thomas Tuchel gesprochen hatte . Als es dann losging, dauerte es nicht lange bis zu den nächsten Diskussionen. Reus traf für die Hausherren, stand dabei aber über einen Meter im Abseits – das Tor zählte aber trotz der TSG-Proteste und einer längeren Unterredung zwischen Schiedsrichter Felix Brych und seinem Assistenten. Kurz darauf die nächste Fehlentscheidung: Reus legte sich den Ball mit dem Oberarm vor, passte nach innen und traf den Arm von Hoffenheims Kaderabek - Elfmeter! Aubameyang trat an und setzte die Kugel links neben den Pfosten. Nach dem Seitenwechsel blieb die Partie zerfahren, die Dortmunder waren dem zweiten Treffer zunächst näher, doch im Abschluss zeigten die Westfalen nicht allzu viel Präzision. Die Hoffenheimer blieben im Vorwärtsgang Vieles schuldig, Aubameyang erhöhte per Abstauber. Die Entscheidung? Noch nicht ganz, denn Kramaric brachte die TSG per Foulelfmeter wieder heran, doch zu einem Zähler reichte es nicht mehr. Die Borussia brachte den knappen Vorsprung über die Zeit, überholt die Kraichgauer in der Tabelle und ist nun Dritter.

Havertz rettet Leverkusen in Ingolstadt

In den restlichen Partien des Nachmittags ging es um den Existenzkampf. Ingolstadt, derzeit Tabellenvorletzter, wollte die noch immer noch nicht geretteten Leverkusener noch tiefer in den Abstiegssog ziehen. Die Werkself begann ohne Chicharito und Bellarabi und entsprechend offensivschwach präsentierten sich die Leverkusener im ersten Abschnitt. Der FCI seinerseits bemühte sich redlich, doch der letzte Abschluss fehlte auch bei den Oberbayern. Direkt nach dem Seitenwechsel hatte Kießling die Riesenchance zur Führung, doch der Routinier verzog alleine vor Torwart Hansen meilenweit. Das war es aber auch schon mit den Offensivaktionen der Gäste, die auf ganzer Linie enttäuschten und dafür bestraft wurden: Nach einem eigenen Einwurf verlor Bayer den Ball und Kittel schaufelte diesen gekonnt zum 1:0 für die Ingolstädter ins Netz. Nun wachte Leverkusen kurzfristig auf und kam nach einer Ecke durch Havertz zum Ausgleich. Fast hätte Volland noch das Spiel komplett gedreht, doch unter dem Strich blieb es beim 1:1. Ingolstadt kann nicht an Hamburg und Mainz heranrücken, die sich am Sonntag duellieren - und Bayer zittert weiter.

Ex-Augsburger Hahn schlägt zurück - FCA trauert

Die Gladbacher wollten gegen Augsburg die Chance nutzen, nochmal voll in den Kampf um die Europa-League-Plätze einzugreifen. Die Borussia startete schwungvoll, doch mit zunehmender Spieldauer wurde der FCA forscher. Insbesondere Stürmer Finnbogason war ein belebendes Element und der Isländer war es dann auch, der die Baum-Elf im zweiten Abschnitt in Front schoss. Nach dem Rückstand öffneten die Fohlen das Visier, doch die Schwaben ließen in der Defensive nicht viel zu und hätten durch Kohrs Kopfball und seinen Distanzschuss gar die Chance, die Führung auszubauen. In der Nachspielzeit wurde den Augsburgern der Dreier aber doch noch entrissen, als ausgerechnet der frühere FCA-Profi Hahn den 1:1-Endstand besorgte.

Wölfe siegen in Frankfurt: Gomez legt auf und trifft

Kapitän Gomez: Der Stürmer traf und legte auf in Frankfurt.

Kapitän Gomez: Der Stürmer traf und legte auf in Frankfurt. imago

Auch beim Aufeinandertreffen Frankfurt gegen Wolfsburg war das Motto Europa-Ambition gegen Abstiegssorgen. Die Hessen kamen im ersten Abschnitt offensiv so gut wie gar nicht zum Zug, der VfL wollte zunächst nur sicher stehen und lauerte auf seine Chancen. Diese kam direkt nach dem Wiederanpfiff: Gomez bediente Didavi und der Mittelfeldspieler netzte per Flachschuss ein. Frankfurt versuchte mehr Druck zu entwickeln, doch die Wolfsburger blieben im Abschluss eiskalt. Ntep trat energisch an und bediente Gomez zum 2:0 mustergültig. Die Eintracht rannte in der Folge weiter an, doch ein Anschlusstreffer blieb der Kovac-Elf verwehrt. Für die Wölfe war es ein immens wichtiger Sieg, aber die Jonker-elf bleibt in Reichweite der anderen Kellerkinder.

Doppelpack Modeste und Platz sechs - Joker Gnabry sticht

Auftakt zu einem Wahnsinnsspiel: Kölns Modeste trifft zum 1:0 gegen Bremen.

Auftakt zu einem Wahnsinnsspiel: Kölns Modeste trifft zum 1:0 gegen Bremen. imago

Auftakt am Freitagabend: Köln gegen Bremen, ein Spiel um die Europa League und das im Vollgas-Modus. Der FC attackierte die Werderaner vom Anpfiff weg, die sich kaum zu befreien wussten und schnell mit 0:2 zurücklagen: Modeste aus kurzer Distanz und der keineswegs hünenhafte Bittencourt per Kopfball ließen den Kölner Anhang vor Freude taumeln. Doch die Nouri-Elf besann sich rechtzeitig und schlug gegen die euphorisierten Hausherren zurück. Bartels mit einem starken Chip und Gebre Selassie stellten auf 2:2. Fast hätte der Tscheche sogar noch das dritte Tor für Bremen erzielt, doch er verpasste haarscharf. Auf der Gegenseite durfte man dann Zollers Abgezockheit bewundern, der mit einem feinen Heber zum 3:2 das letzte Ausrufezeichen unter eine rasante erste Hälfte setzte. Und nach dem Seitenwechsel? Da ging es genauso temporeich weiter! Modeste erhöhte mit seinem 25. Saisontor schnell auf 4:2 für Kölner, doch die Vorentscheidung war das noch lange nicht. Nouri brachte Joker Gnabry und dieser zeigte sich sofort hellwach – nach Bartels Schussversuch drückte der Nationalspieler den Ball über die Linie. Köln schaltete in den Verwaltungsmodus, doch eine richtige Spielkontrolle konnte die Stöger-Elf nicht entwickeln. Werder dominierte die letzten 25 Minuten, doch brachte der FC den knappen 4:3-Vorsprung über die Zeit und verdrängte die Hanseaten vorläufig von Platz sechs. Bremen hatte zuletzt elf Spiele nicht mehr verloren und dabei neun Siege eingefahren - nun ist diese Serie beendet.

bst

Spieltagsbilder 32. Spieltag 2016/17