Erstmals in ihrer Historie strebt die TSG einem internationalen Wettbewerb entgegen. "Die aktuelle Tabellensituation sieht danach aus", kann auch der sonst so zurückhaltende Cheftrainer Julian Nagelsmann nicht verhehlen. "Wenn es am Ende ein Champions-League-Platz wird, sag ich nicht: Oh nein, da traue ich mich nicht hin. Wenn es ein Europa-League-Platz ist, machen wir das auch sehr gerne. Wenn es kein internationaler Platz ist, dann ist es nicht so schön, weil wir jetzt schon lange da oben stehen und auch stabil spielen." Die tolle Ausgangslage, auf der Zielgeraden noch zu verspielen, wäre schon eine herbe Enttäuschung.
Ich habe das Gefühl, dass wir sehr, sehr stabil sind.
Julian Nagelsmann
Derzeit erkennt Nagelsmann allerdings keine Anzeichen für einen Einbruch seines Teams. "Ich habe das Gefühl, dass wir sehr, sehr stabil sind, auch vom Kopf her", erklärt der 29-Jährige, "es gab viele Spiele, in denen wir in Rückstand lagen und zurückgekommen sind. Alles Indizien dafür, dass wir in der Rübe stabil sind. Wir müssen diesen Weg einfach weitergehen." Seine Hochrechnung macht er nicht an Tabellenplätzen, sondern an der Leistung fest. "Wenn du es nicht schaffst, permanent an dein Optimum ranzukommen, schaffst du auch den internationalen Platz nicht, das ist eigentlich ganz einfach."
Dazu benötige die TSG gerade in Berlin nicht nur spielerisch höchstes Niveau. "Berlin ist zu Hause brutal aggressiv, da müssen wir auf dasselbe Level kommen", mahnt Nagelsmann, "sie sind das heimstärkste Team der Liga, aber auswärts nicht ganz so stark. Deshalb müssen sie auch irgendwie zu knacken sein. Da haben wir uns auch fußballerische Lösungen zurechtgelegt und versuchen, einen Schritt vorauszudenken."
Personell kann der TSG-Coach aus dem Vollen schöpfen, nach seiner Gelbsperre ist Kevin Vogt ebenso wieder verfügbar wie die zuletzt ausgefallenen Mark Uth, Lukas Rupp und Pavel Kaderabek.