Bundesliga

Eintracht Frankfurts Trainer Niko Kovac: "Andere müssen sich mehr Gedanken machen"

Frankfurts Coach erwartet "heißen Tanz" und bleibt gelassen

Kovac: "Andere müssen sich mehr Gedanken machen"

Lässt sich trotz fünf Niederlagen am Stück nicht aus der Ruhe bringen: Frankfurts Coach Niko Kovac.

Lässt sich trotz fünf Niederlagen am Stück nicht aus der Ruhe bringen: Frankfurts Coach Niko Kovac. imago

Während die Reservisten Shani Tarashaj, Marc Stendera und Marius Wolf (alle nach Magen-Darm-Infekt) am Ende der Woche wieder das Training aufnahmen, steht hinter der Einsatzfähigkeit zweier Leistungsträger noch ein Fragezeichen. Makoto Hasebe laboriert an einer mit sechs Stichen genähten Fleischwunde und Knieschmerzen in Folge eines Zusammenpralls mit dem Pfosten beim jüngsten Gastspiel in München. Da werden die jüngsten Trainingseindrücke ebenso entscheiden wie bei Jesus Vallejo. Einem Comeback des Spaniers steht Kovac jedoch pessimistischer gegenüber. "Jesus hatte nach seinem leichten Muskelfaserriss zu Beginn der Woche trainiert, dabei aber kein gutes Gefühl. Dann haben wir ihn wieder rausgenommen. Mal schauen, wie es heute läuft", erklärte Kovac.

Marco Fabian wird derweil wohl auflaufen können, aber wie lange? Kovac: "Marco ist ein lebensfroher Typ, der gerne Fußball spielt. Er war aber zwei Monate nicht im Vollbesitz seiner Kräfte. Für 90 Minuten wird es eher nicht reichen. Im Training macht er aber einen guten Eindruck. Vielleicht werde ich ihn reinwerfen und wir schauen, wie weit ihn seine Füße tragen." Auch einen Joker-Einsatz des Mexikaners über etwa 30 Minuten zieht der 45 Jahre alte Fußballlehrer in Erwägung. Damit muss sich wohl, wenn überhaupt, auch Alex Meier begnügen. "Er hat letzte Woche gar nicht trainiert, diese Woche mitgemacht, aber noch körperlichen Nachholbedarf", informiert Kovac: "Außerdem muss ich sagen, dass es der Brane (Branimir Hrgota, Anm. d. Red.) in den letzten Spielen gut gemacht hat."

Spielersteckbrief Hasebe
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Spielersteckbrief Vallejo
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Trainersteckbrief Kovac
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Kovac Niko

Eintracht Frankfurt - Vereinsdaten
Eintracht Frankfurt

Gründungsdatum

08.03.1899

Vereinsfarben

Rot-Schwarz-Weiß

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"Es wird ein intensives Spiel"

Die Techniker am Ende bringen, wenn es mehr Räume gibt, die gegnerische Abwehr ein wenig zermürbt ist - das könnte am besten zum allgemein erwarteten Spielverlauf passen. "Zu Beginn hat mein Kollege Markus Gisdol versucht, viel Fußball spielen zu lassen. In dieser Phase haben wir in Hamburg auch 3:0 gewonnen. Inzwischen schlägt der HSV viele lange Bälle und lauert auf die zweiten. Die müssen wir bekommen. Es wird ein intensives Spiel, ein heißer Tanz, Zweikämpfe sind programmiert. Die Vielzahl müssen wir für uns entscheiden. Denn wer den zweiten Ball bekommt, hat eventuell die Möglichkeit, einen unorganisierten Gegner etwas leichter auszuspielen", so Kovac.

Welchen Verlauf die Partie auch nehmen wird, die Eintracht steht nach fünf Niederlagen in Folge unter Zugzwang. Dessen ist sich der Trainer bewusst: "Der HSV ist auf einem aufsteigenden Ast, da kommt ein sehr ernstzunehmender und schwerer Gegner auf uns zu. Aber wir wissen auch, dass wir endlich wieder punkten müssen. Gerade auch zu Hause, denn da muss man sich das nötige Selbstvertrauen holen, um so schnell wie möglich die avisierten 40 Punkte zu erreichen." Etwa die Leistung in München stimme Kovac zuversichtlich. "Wir sind wieder auf einem guten Weg. Und das Gesetz der Serie ist einfach so, dass es irgendwann mal kippt. Davon gehe ich aus, dass wir irgendwann, am besten morgen, die Negativserie beenden und in eine positive Atmosphäre reinkommen."

Kovac bleibt ganz ruhig

Trotz der Durststrecke und der engen Tabellensituation macht sich der Kroate keine allzu großen Sorgen um den Ligaerhalt: "Wir sind noch in der guten Situation, dass wir 35 Punkte haben. Es gibt Teams mit viel weniger Punkten, die müssen sich mehr Gedanken machen als wir. Aber wir sind nicht so blauäugig und sagen, uns interessiert das nicht. Aber ich bleibe dabei, dass wir in den zehn Spielen noch die nötigen Punkte holen, dass wir die 40 voll haben. Und dann bleibt sicher noch etwas übrig, dass wir noch das eine oder andere versuchen, wenn es möglich ist."

Carsten Schröter