Bundesliga

Freiburgs Trainer Christian Streich vor dem Spiel beim FC Augsburg: "Es geht sehr eng zu"

Freiburgs große Personalauswahl - deutsche Elf nur Zufall

Streich: "Es geht sehr eng zu"

Hat einige personelle Optionen vor dem Spiel in Augsburg: Freiburgs Trainer Christian Streich.

Hat einige personelle Optionen vor dem Spiel in Augsburg: Freiburgs Trainer Christian Streich. imago

Am Wochenende muss Streich nur auf Winterneuzugang Vincent Sierro (Trainingsrückstand nach Achillessehnenproblemen) sowie Pascal Stenzel (Rückstand nach Schulter-OP) und Jonas Föhrenbach (Außenbandriss im Knie) verzichten. Während aus dem Trio zudem nur Stenzel bislang zum Stamm zählte, sind alle anderen Profis fit und überwiegend gut in Form. "Ich bin gottfroh. Eine solche Situation haben wir in Freiburg nicht oft. Deshalb liefern wir nicht selten Spiele auf hohem Niveau - für unsere Verhältnisse", freut sich Streich.

Viele personelle Fragen

Für die Augsburg-Partie drängen sich dem SC-Trainer und seinem Stab einige Fragen auf. Nochmal die Elf bringen, die dem Vierten Hoffenheim mit fortlaufender Spieldauer beachtlich die Stirn bot und ein Remis abtrotzte ? Bei der Dreier-/Fünferkette bleiben? Oder wieder zum bewährten 4-4-2 zurückkehren? Wen von vier potenziellen Startelf-Innenverteidigern aufstellen? Wie zuletzt Manuel Gulde und Marc-Oliver Kempf? Oder wieder Marc Torrejon und Caglar Söyüncü? Oder mischen?

Spielersteckbrief Sierro
Sierro

Sierro Vincent

Spielersteckbrief P. Stenzel
P. Stenzel

Stenzel Pascal

Spielersteckbrief Föhrenbach
Föhrenbach

Föhrenbach Jonas

Spielersteckbrief Gulde
Gulde

Gulde Manuel

Spielersteckbrief Torrejon
Torrejon

Torrejon Marc

Spielersteckbrief Kempf
Kempf

Kempf Marc Oliver

Spielersteckbrief Söyüncü
Söyüncü

Söyüncü Caglar

Spielersteckbrief Schuster
Schuster

Schuster Julian

Spielersteckbrief O. Bulut
O. Bulut

Bulut Onur

Spielersteckbrief Abrashi
Abrashi

Abrashi Amir

Spielersteckbrief Grifo
Grifo

Grifo Vincenzo

Spielersteckbrief Petersen
Petersen

Petersen Nils

Kapitän Julian Schuster, entweder als Quarterback hinten oder als Sechser, in der Elf lassen? Ist es mal wieder an der Zeit für Onur Bulut und Amir Abrashi, die in der Hinrunde noch oft spielten? Edeljoker Nils Petersen mal wieder von Beginn an bringen? Wie wärs mit einer Überraschung? Und: Kehrt Vincenzo Grifo in die Anfangsformation zurück?

Gegen Hoffenheim erstmals seit 1995 eine "deutsche" SC-Startelf

Auf die Antworten darf man gespannt sein. Vor allem auf letztere. Denn SC-Topscorer Grifo hatte Streich gegen Hoffenheim erstmals in dieser Saison zunächst auf die Bank gesetzt. Letztmals stand der Standardspezialist am 10. Spieltag der vergangenen Zweitligasaison nicht beim Anpfiff auf dem Rasen. "Nun saß der Vince erstmals draußen, weil es sehr eng zugeht. Das ist die Qualität dieser Mannschaft", erklärte Streich. Dadurch standen beim Sportclub gegen Hoffenheim zufällig elf für den DFB spielberechtigte Akteure in der Startelf. Letztmals gab es das in der Bundesliga beim SC Paderborn im Oktober 2012 (2:2 in Leverkusen). In der Freiburger Klubhistorie war es die insgesamt fünfte Partie in dieser Konstellation, zuletzt am 14. Oktober 1995 beim 0:0 in Düsseldorf.

Streich: "Mir geht es nur ums Wesen von jemandem"

Was Statistikfreunde erheitert, wiederum andere Beobachter zu irgendwelchen Interpretationen veranlasst, ist für Streich nur eine völlig zufällige Randnotiz. "Mir ist das vollständig egal. Mir geht es nur ums Wesen von jemandem. Es ist mir egal, welchen Pass jemand hat. Wichtig ist, dass er einen hat. Sonst ist er staatenlos. Der Rest hat keine Bedeutung", sagte der Freiburger Fußballlehrer in typischer Manier in der vergangenen Woche, nachdem er schon in Frankfurt inklusive Doppelstaatsbürger Grifo (deutsch-italienisch) eine "deutsche" Elf nominiert hatte.

Freiburgs Trainer mag es "am liebsten durcheinander"

Es sage ihm höchstens, dass "in Deutschland viele Jungs wahnsinnig gerne kicken", meinte Streich. "Ich heiße Streich und komme zufällig schon seit zwei, drei Generationen von hier. Aber es ist doch egal, ob jemand einen italienischen Namen oder was. Wenn die etwa hierher gekommen sind, die Eisenbahn gebaut und die Gleise ins Elztal gelegt haben...", bemühte er wie so oft einen bildlichen Vergleich. Dann zuckte er mit den Schultern: "Ich kann nicht so richtig etwas anfangen mit diesen Begrifflichkeiten. Sie merken es an dem, was ich rede. Es ist alles durcheinander. Aber mir ist es ja auch am liebsten durcheinander." Bei den Nationalitäten im Kader, in Kultur- und vielen anderen Fragen des Lebens - auf dem Platz am Samstag wird Streich aber sicher eine gewisse (taktische) Ordnung bevorzugen. Man darf gespannt sein, mit welchem Personal.

Carsten Schröter