Immerhin hatte er Courage gezeigt. Direkt nachdem Schiedsrichter Tobias Stieler auf den Punkt gedeutet hatte, schnappte sich Ömer Toprak entschlossen das Spielgerät. Doch Werder-Torhüter Felix Wiedwald hatte kurz danach keine Probleme Topraks schwach geschossenen Strafstoß zu parieren.
Im Leverkusener Lager sorgte die Serie von Fehlversuchen für Frust und Verwunderung. "Man kann's nicht glauben. Wir hätten locker zehn Punkte mehr. Auch wenn es heute am Ende des Tages nicht verdient gewesen wäre", erklärte Rudi Völler. Bayers Sportdirektor bewegte sich zwischen Enttäuschung und Galgenhumor. "Von fünf hätten wir schon mal zwei, drei reinmachen können, dann müsste ich nicht hier Durchhalteparolen schwingen", so Völler.
Spielersteckbrief Toprak
Bundesliga - 24. Spieltag
Von fünf hätten wir schon mal zwei, drei reinmachen können, dann müsste ich nicht hier Durchhalteparolen schwingen.
Sportdirektor Rudi Völler
Bislang hatten Chicharito (2), Hakan Calhanoglu und Charles Aranguiz vergeben. "Unsere Topschützen, wenn man sie so nennen darf, waren draußen", merkte Völler zur Nominierung Topraks an, der neben Wendell für den Fall der Fälle vorgesehen war. Doch Letzterer hatte sich bereits zuvor mit einer gelb-roten Karte aus dem Spiel verabschiedet.
Seit Freitagabend trennt Bayer 04 nur noch ein verschossener Strafstoß von einem Negativrekord. Bislang steht die Höchstmarke bei sechs Fehlschüssen in einer Saison, die der SC Freiburg (1998/99 und 1999/2000), der HSV (96/97) und Hertha BSC (69/70) erreichten. Was in Leverkusen blieb, war Kopfschütteln. Völler verabschiedete sich mit den Worten: "Hoffen wir auf den nächsten Elfmeter ..." Oder lieber nicht angesichts des drohenden Rekords.
