Bei der Vergabe der Rückennummern im vergangenen Sommer wollte keiner aus dem neuen Torwartduo vorpreschen. Michael Esser entschied sich für die Nummer 31, auch Daniel Heuer Fernandes erhob keinen Anspruch auf die 1.
Dass er sie am Ende dennoch erhielt, hängt damit zusammen, dass diese Trikotnummer laut DFL vergeben sein muss. 22 Spieltage lang saß der 24 Jahre alte Deutsch-Portugiese nun mit der 1 auf der Ersatzbank - bis zum vergangenen Wochenende. Durch die Verletzung von Michael Esser (Muskelbündelriss im Oberschenkel) hat sich die Situation schlagartig verändert.
Spielersteckbrief Heuer Fernandes
Spielersteckbrief Esser
Bundesliga - 24. Spieltag
In Bremen hatte Heuer Fernandes gerade in der ersten Halbzeit wenig zu tun. "Langweilig ist nie, wenn man sei Debüt gibt. Es war klar, dass die Konter sehr gefährlich sind, zum Glück haben wir sie gut verhindert", rekapitulierte er sein erstes Bundesligaspiel über 90 Minuten, das erst aufgrund eines Elfmetertores zugunsten von Werder kippte. Der 0:2-Endstand fiel nach einem Konter in der Nachspielzeit. Heuer Fernandes: "Natürlich ist es bitter für Michael Esser, aber als Torwart bekommt man auf diese Weise seine Chance. Ich genieße jede Minute, die ich auf dem Platz stehen kann."
"Wenn ich fußballerisch so viel draufgehabt hätte wie Daniel, hätte ich noch das ein oder andere Spiel mehr gemacht. Es sieht nicht nur gut aus, es ist auch effektiv. Er ist in einem Alter, in dem die Ausbildung schon anders aussah als in unserer Generation", lobt Torwarttrainer Dimo Wache (43), der zwischen 1995 und 2010 74 Bundesliga- und 300 Zweitligaspiele für Mainz 05 absolvierte.
Seit vier Jahren ist Wache Torwarttrainer am Böllenfalltor und war als solcher mit daran beteiligt, dass Cheftrainer Norbert Meier im Sommer auf Esser statt auf Heuer Fernandes, der in der Jugend zeitweise im Feld spielte, setzte: "Wir haben uns am Anfang der Saison für Bruno entschieden und der hat seine Sache sehr gut gemacht. Aber im Gegenzug hat Heuer Fernandes auch nie lockergelassen, sich in jedem Training reingehauen und mit der Mannschaft gefiebert. Er hat sich auf diesen Tag vorbereitet. Er ist nicht wie die Jungfrau zum Kind gekommen."
