Klar: Keiner kennt die Tabellensituation (acht Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz, zehn Punkte Rückstand auf Platz 15) besser als Frings selbst. "Wir werden wohl selbst dann noch auf 18 stehen, wenn wir die nächsten drei Spiele gewinnen", so der Coach. Was aber keinen radikalen Umschwung in der Spielweise bedeuten wird, obgleich nur noch Siege das ultrakleine Hoffnungsflämmchen am Lodern halten würden.
Denn an der (trotz steigenden Ballbesitz-Anteils) abwartenden Spielweise des SV 98, der nur noch höchst selten weit vorn attackiert, wolle er nichts ändern, sagte Frings: Gegen Augsburg sei man "vernünftig angelaufen, haben aber sicher kein Vollpressing gemacht". Aufs klassische Pressing wolle der SVD auch gar nicht setzen, da es das Risiko erhöhe, Gegentreffer zu kassieren. Mit der derzeitigen Spielweise habe man es in den vergangenen Wochen geschafft, den Gegnern das Toreschießen schwer zu machen.
Altintop und Sam wohl dabei
Das soll auch in Bremen so werden, auch wenn der Gegner "eine überragende Offensive" besitze. Im Verbund wolle man unter anderem Nationalspieler Serge Gnabry (zehn Tore, neun davon allerdings auswärts) stoppen. Er kenne einige Schwächen des Gegners, "doch die Bremer Spieler kennen auch mich - das wird sich nicht viel nehmen", glaube er nicht an einen Vor- oder Nachteil aus seiner Werder-Vergangenheit. Die auf der davon geprägten Pressekonferenz dann doch einmal kurz keine Rolle spielte, als es ums Darmstädter Personal fürs Wochenende ging: Beim angeschlagenen Jan Rosenthal sehe es in puncto Spielfähigkeit "nicht gut aus", bei Hamit Altintop hingegen "sehr gut". Sidney Sam erhöhte am Donnerstag nochmals die Trainingsintensität und kann wohl ebenfalls auflaufen.
Zurück in die Startelf kehren wird wohl Peter Niemeyer. Ob als Innenverteidiger anstelle von Alexander Milosevic oder als Sechser an der Seite von Hamit Altintop - dann würde Jerome Gondorf womöglich auf Rosenthals Position nach vorn rücken - ließ Frings ebenso offen wie die Besetzung des Sturms (Antonio-Mirko Colak, Terrence Boyd oder Sven Schipplock). Deutlich machte er jedoch: "Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass Peter spielt."