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Stöger ist der "Wechsel-Muffel" der Liga

Köln: Rudnevs verpasst wohl zweites Spiel in Folge

Stöger ist der "Wechsel-Muffel" der Liga

Bringt die wenigsten Einwechselspieler aufs Feld: Kölns Trainer Peter Stöger.

Bringt die wenigsten Einwechselspieler aufs Feld: Kölns Trainer Peter Stöger. imago

"Er ist nach seiner Grippe noch nicht wieder fit, hat eine Einheit für den Kreislauf absolviert. Aber er hat schon ziemlich flach gelegen", so Peter Stöger am Mittwoch.

Die Chancen, dass er am Samstag einigermaßen fit ist, sind rein theoretischer Natur. Kapitän Matthias Lehmann absolviert immer intensiver Teile des Mannschaftstrainings, "für Leipzig wird es sich allerdings noch nicht ausgehen, auch wenn die Probleme immer weniger werden", beschreibt Stöger die Situation seines Kapitäns, der sich am Knie verletzt hatte.

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Gedankenspiele um Talent Risa

18 Spieler will Stöger auf jeden Fall mitnehmen, der eine oder andere Nachwuchsakteur wird dabei sein. Birk Risa (19) ist ein heißer Kandidat, beim Norweger gefällt dem Trainer die Vielseitigkeit. Risa kann hinten links eigesetzt werden, zur Not als Innenverteidiger, in der U-19 seiner Heimat lief er bereits als Sturmspitze auf. Ein Spieler - mehrere Möglichkeiten, das freut jeden Trainer. Die Einsatzchancen sind allerdings eher gering. Was daran liegt, dass Stöger keiner ist, der junge Spieler ohne Schutzanzug ins Feuer schickt, lieber ruhig und konstant aufbaut.

In diesen Zusammenhang passt eine Statistik, die den 1. FC Köln als den Klub mit den mit Abstand am wenigsten Einwechslungen. Jeder Trainer hatte bislang an 21 Spieltagen die Möglichkeit 63mal einzuwechseln. Stöger ließ zehn dieser Möglichkeiten verstreichen, wechselte nur 53mal ein. Der Hamburger SV - Zweiter dieser Statistik - veränderte die Mannschaft bereits 59mal. "Mir ist das nicht aufgefallen, ich habe das gar nicht nachgehalten", merkt Stöger an und verweist darauf, "dass bei uns jeder Spieler außer Lukas Klünter Spielpraxis bekommen hat." Gewechselt wird also, "aber nicht um des Wechsels willen".

Vielleicht eine clevere Entscheidung. Wohin ein (etwas gemächlich ausgeführter) Wechsel führen kann, erfuhr die Berliner Hertha am vergangenen Samstag beim 1:1 gegen den FC Bayern schmerzlich.

Für Stöger ist dieser Spitzenplatz übrigens nichts Neues. Bereits in der Vorsaison brachte er gemeinsam mit Frankfurt und Hannover die wenigsten Einwechselspieler, im Jahr davor landete er hinter der Eintracht auf Rang zwei.

Frank Lußem