Bundesliga

Kuba, Schürrle, Malli, Rebbe: Das große Wiedersehen

Dortmund gegen Wolfsburg - ein Spiel, vier Geschichten

Kuba, Schürrle, Malli, Rebbe: Das große Wiedersehen

Wiedersehen hoch vier: Kuba, Schürrle, Rebbe, Malli/Tuchel (von links).

Wiedersehen hoch vier: Kuba, Schürrle, Rebbe, Malli/Tuchel (von links). imago

Jakub Blaszczykowski: Der Samstag wird für den Polen zweifelsohne emotional, auch wenn 25.000 Fans auf der gesperrten Dortmunder Südtribüne fehlen werden. 197-mal trug "Kuba" zwischen 2007 und 2015 in der Bundesliga das BVB-Trikot, dabei erzielte der Pole 27 Tore, gab 43 Vorlagen, wurde zweimal Deutscher Meister und einmal Pokalsieger. Schon nach dem Hinspiel (1:5) feierten ihn die Dortmunder Fans, Blaszczykowski bedankte sich vor dem Gästeblock. Nun gibt es den offiziellen Abschied für den Mann, der in Wolfsburg sportlich noch auf der Suche nach seinem Glück ist. Dass die Stimmung beim "Tschüss" am Samstag ohne die Südtribüne gedämpfter sein wird, betrübt sogar die Dortmunder. "Das ist schade für Kuba", sagt BVB-Kapitän Marcel Schmelzer. "Ich hatte gehofft, dass er die Verabschiedung bekommt, die er verdient."

André Schürrle: Zwar wurde er 2015 mit dem VfL Wolfsburg Pokalsieger, eine feierliche Verabschiedung von Schürrle bei den Niedersachsen gab es nicht und ist auch nicht in Planung. Nach anderthalb Jahren mit mehr Tiefen als Höhen verabschiedete sich der Nationalspieler im vergangenen Sommer wieder. 43 Ligaspiele, zehn Tore und acht Vorlagen sind für den 26-Jährigen beim VfL notiert - in der vergangenen Saison war Schürrle immerhin Wolfsburgs Topscorer. Und dem BVB 30 Millionen Euro wert. Dass Schürrle in Dortmund nicht so recht in Schwung kommt, wird beim VfL zurückhaltend kommentiert. "Ich kann seine Entwicklung nicht so genau bewerten", sagt Sportdirektor Olaf Rebbe, "ich verfolge seinen Weg nur mit einem Auge." Was verdeutlicht: Eine große Liebesbeziehung war es nicht, die Schürrle und der VfL miteinander hatten. Ein Tor am Samstag wäre für Schürrle auch aus einem anderen Grund besonders: es wäre sein 50. in der Bundesliga.

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Yunus Malli: In diesem Januar wechselte der Spielmacher für 12,5 Millionen Euro von Mainz nach Wolfsburg, schon vorher war jedoch auch Dortmund an dem 24-Jährigen interessiert. Kein Wunder, schließlich steht beim BVB jener Mann an der Seitenlinie, der dem Deutsch-Türken den Weg in die Bundesliga geebnet hat. Am 22. Oktober 2011 feierte Malli unter Thomas Tuchel in Mainz sei Erstligadebüt, bis 2014 bestritt der Mittelfeldspieler 48 Bundesligaspiele (sechs Tore, fünf Vorlagen) unter dem aktuellen BVB-Coach. In Dortmund und gegen Tuchel will Malli nun seine aufsteigende Form im VfL-Trikot demonstrieren. Beim VfL wartet der Neuzugang noch auf seinen ersten Treffer.

Olaf Rebbe: Eine Verbindung zwischen dem Wolfsburger Sportdirektor und dem BVB ist auf den ersten Blick nicht zu erkennen. Was jedoch die wenigsten wissen: In Dortmund, die Heimat von Rebbes Vater, nahm die Karriere des 38-Jährigen gewissermaßen Fahrt auf. Denn: Mit 15 Jahren bewarb sich der damalige Schüler um einen Praktikumsplatz beim BVB und wurde genommen. Der damalige Hauptgeschäftsführer Walter Maahs, bis 1995 im Amt, erinnert sich sogar an den jungen Rebbe. "Ich habe ihn damals über die Schulter schauen lassen. Olaf war ein ehrgeiziger Typ, der im Fußball schon gut Bescheid wusste." Als Rebbe nun beim VfL zum Sportdirektor aufstieg, gratulierte Maahs seinen früheren Praktikanten. "Er ist ein sehr anständiger Typ, kein Schwätzer."

Thomas Hiete