Schalker und Dortmunder sind eher selten einer Meinung. Dass Rivalität im Sport auch Grenzen haben muss, hat am Dienstag jedoch Christian Heidel in einer ernsten Angelegenheit bewiesen. Hans-Joachim Watzke als Anstifter für die Übergriffe einiger Dortmunder Chaoten auf Leipzig-Fans? "Diesen Zusammenhang finde ich mehr als grenzwertig", sagt Heidel. Dass der BVB-Geschäftsführer nun von einigen Kritikern an den Pranger gestellt wird, kann Schalkes Sportvorstand nicht nachvollziehen: "Das ist schlimm, ich bin darüber sehr erschrocken."
Ja, Watzke habe sich kritisch mit RB Leipzig auseinandergesetzt und das auch öffentlich geäußert. "Aber ich habe nichts an seinen Aussagen finden können, was den Vorwurf der Anstifterei rechtfertigt. Er hat niemanden dazu aufgefordert, dass sich Fans so benehmen, wie das am Samstag passiert ist", relativierte Heidel. Die im Vorfeld an RB Leipzig geäußerte Kritik von Watzke und die indiskutablen Ausschreitungen am Wochenende "haben nichts miteinander zu tun".
Kritik muss erlaubt sein. Ob es sich nun um Kritik an Dortmund, an Leipzig oder auch an Schalke handelt.
Christian Heidel
Heidel hebt den Unterschied zwischen anstiftender und sachlicher Kritik hervor. Watzke habe sich "nicht abwertend über Leipzig geäußert, sondern wertend", sagt Heidel. "Er hat seine Meinung gesagt, das ist doch völlig in Ordnung. Und er ist doch nicht der einzige" - zum Glück: "Wo kommen wir denn da hin, wenn man das nicht mehr sagen darf? Wir leben in einer freien Welt", sagt Heidel. "Kritik muss erlaubt sein. Ob es sich nun um Kritik an Dortmund, an Leipzig oder auch an Schalke handelt." Einzige Bedingung: Sie muss sachlich sein.