"Das war ein Rückschritt, wir können uns erst Ziele setzen, wenn wir ein Spiel gewinnen", bilanzierte Völler den schwachen Auftritt beim HSV. Dass ausgerechnet der von Leverkusen ausgeliehene Kyriakos Papadopoulos mit seinem Kopfballtreffer für die Entscheidung sorgte, passte dann auch ins Bild. "Das ist eine große Qualität von Papa, das wissen wir. Papa ist gut in der Luft", lobte Völler. Leverkusen fand in der Offensive bis auf einen Lattentreffer von Stefan Kießling nicht statt.
"Wir müssen aufpassen, dass wir nicht weiter abrutschen in der Tabelle", warnte Kevin Kampl nach dem Spiel. "Nach oben brauchen wir gar nicht mehr zu gucken. Es ist eine sehr schwierige Situation. Ich bin aber sicher, dass wir gemeinsam da rauskommen. Wir dürfen jetzt nur nicht die Köpfe hängen lassen." Doch der Schock saß tief beim Team. "Die Sperre von Hakan nimmt uns alle sehr mit", betonte der Mittelfeldspieler. "Nicht nur auf dem Platz, sondern auch daneben. Er ist ein total positiver Typ und steht auch mir am nächsten. Ich trug heute sein Trikot unter meinem. Das hätte ich gezeigt, wenn ich ein Tor geschossen hätte." Es kam bekanntermaßen nicht zum Einsatz.
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Das ist unverhältnismäßig im Vergleich zu türkischen Klubs, die auch bestraft wurden. Das ist schon makaber.
Manager Rudi Völler
Auch Trainer Schmidt schilderte die bedrückte Stimmung. Keiner könne das Urteil nachvollziehen. "Hakan ist in einer super Form, natürlich fehlt er uns", sagte Bayers Coach. "Das ist alles sehr ungerecht, nicht angemessen, aber damit müssen wir klarkommen."
Auch bei Völler wirkte das CAS-Urteil vom Donnerstag noch nach: "Das tut weh, er ist zu hart bestraft worden." Viele türkische Vereine hätten in der Vergangenheit Verträge mit Spielern nicht eingehalten. "Das ist unverhältnismäßig im Vergleich zu türkischen Klubs, die auch bestraft wurden. Das ist schon makaber."
Einige Fragen sind in den nächsten Tagen beim Werksklub noch zu klären. Wer zahlt in den nächsten Monaten das Gehalt von Calhanoglu? Wird der Deutsch-Türke weiter mit der Mannschaft trainieren? "So einen Fall hatten wir noch nicht, das ist ja noch ganz frisch", wusste auch Völler zunächst keine Antworten.
