Nur drei Spiele hat er für den VfL gemacht, seit Monaten spielt Philipp Wollscheid beim VfL Wolfsburg keine ernsthafte Rolle mehr. Bezeichnend: Im Eingangsbereich der Wolfsburger Geschäftsstelle, wo sämtliche Spielerporträts an der Wand hängen, fehlt der zweimalige Nationalspieler. Nachdem nun eine Rückkehr Wollscheids nach Stoke gescheitert ist, stellt sich die Frage: Wie geht es weiter mit dem Innenverteidiger? "Wir werden schauen, wohin die Reise geht", sagt VfL-Sportdirektor Olaf Rebbe. "Er kann in der Bundesliga und in der U 23 eingesetzt werden." Einen Einsatz in der zweiten VfL-Mannschaft hatte Wollscheid im Gespräch mit dem kicker zuletzt selber auch nicht ausgeschlossen. Grundsätzlich sagt er: "Ich will endlich wieder Fußball spielen."
Bei Trainer Valerien Ismael scheint es freilich ein weiter Weg bis zum Comeback zu sein. "Philipp hat die Vorbereitung komplett verpasst", - Wollscheid musste einen operativen Eingriff am Ohr vornehmen lassen - "jetzt ist er wieder verletzt." Eine Adduktorenverhärtung verhindert eine Trainingsteilnahme des 27-Jährigen. Der Coach ergänzt: "Das hat seine Situation nicht erleichtert." Gleichwohl betont Ismael: "Wir jagen keinen Spieler vom Hof. Philipp ist Bestandteil der Mannschaft. Er muss seinen Rhythmus finden, um sich anzubieten."
Spielersteckbrief Wollscheid
Trainersteckbrief Ismael
Für Wollscheid eine bittere Situation. Im Vorjahr war er noch Stammspieler beim Premier-League-Neunten Stoke City, im Sommer wurde er kurz vor Ende der Transferphase als Ergänzung für die Innenverteidigung verpflichtet. "Als ich kam", sagt der Abwehrmann, "klang es so, als hätten sie einen klaren Plan mit mir. Aber die Situation hat sich verändert." Klaus Allofs und Dieter Hecking, die ihn geholt hatten, sind in Wolfsburg längst Vergangenheit. Für Wollscheid gilt das am 30. Juni, wenn sein Vertrag endet. Ob er bis dahin noch mal spielt, ist äußerst fraglich.
