Bundesliga

Delaney: Der neue Boss ist da

Bremen: Der Däne hat sich schnell eingelebt und erfüllt die Erwartungen

Delaney: Der neue Boss ist da

"Ein Antreiber, immer aktiv, sehr aggressiv": Werders Neuzugang Thomas Delaney, hier links im Duell mit Bayerns Franck Ribery.

"Ein Antreiber, immer aktiv, sehr aggressiv": Werders Neuzugang Thomas Delaney, hier links im Duell mit Bayerns Franck Ribery. imago

Es ist alles so selbstverständlich. Thomas Delaney ist erst knapp einen Monat bei Werder und kommt schon daher wie einer, der seit Jahren an der Weser spielt. Also stellte sich der sympathische Däne auch am Samstag nach dem 1:2 gegen die Münchner Bayern den Berichterstattern in der Interviewzone. Von einem "guten Finish" sprach Delaney. Von "guten Dingen", die er gesehen habe, die jedoch nicht zu Punkten geführt hätten: "Wir waren so nah daran, näher als noch im Spiel gegen Dortmund."

Eine klare und dezidierte Analyse des Mittelfeldspielers, der vom FC Kopenhagen gekommen ist und abseits des Rasens eine ebenso gute Figur abgibt wie auf dem Feld. Bei allem Lob für die Mentalität der Mannschaft übte der 25-Jährige auch Kritik. Delaney über den Unterschied zwischen Werder und Bayern: "Die Bayern brauchen nur wenige Chancen, um ein Tor zu machen. Wir haben es ihnen gestattet, weil wir noch zu viele Fehler gemacht haben."

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Der neue Boss hat gesprochen. Delaney, der Neuling aus Dänemark, tritt so auf, wie die Macher bei Werder, die ihn geholt haben, ihn angekündigt haben. Er ist sofort ein Häuptling, gibt sich wahrlich nicht mit der Rolle eines einfachen Indianers zufrieden. Mustergültige Integration im Schnellverfahren.

Baumann: "Thomas ist ein Antreiber, immer aktiv, sehr aggressiv"

"Wir sind zufrieden mit ihm. Es ist nicht einfach, in eine neue Mannschaft und eine neue Liga reinzukommen. Wie er das bewältigt hat, zeigt, dass er Qualität besitzt", lobt Frank Baumann den Einstieg des zwei Millionen Euro teuren Profis. Der Geschäftsführer schätzt an Delaney besonders: "Thomas ist ein Antreiber, immer aktiv, sehr aggressiv, stets bereit, Zeichen zu setzen und Bälle zu gewinnen."

Delaneys "Qualitäten im Spiel nach vorne"

Im Mittelfeld hat der Skandinavien-Import bereits seine Rolle gefunden. Als Achter agiert er in der Zentrale, gegen den Meister an der Seite des Routiniers Zlatko Junuzovic und des aufblühenden Youngsters Maximilian Eggestein recht wirkungsvoll. So konnten die Ausfälle der angeschlagenen Florian Grillitsch und Clemens Fritz in diesem Sektor bestens kompensiert werden. Delaney wusste vor allem "seine Qualitäten im Spiel nach vorne" (Geschäftsführer Baumann) sehr effektiv einzusetzen.

Akzeptiert ist er in der Mannschaft ohnehin schon. Trainer Alexander Nouri nennt diese Gründe für das rasche und problemlose Einleben im Team: "Thomas ist ein offener Typ, der keine Berührungsängste kennt. Zudem zeichnet ihn eine herausragende Mentalität aus." Im Übrigen gelte wie immer: Die Rolle im Team, der Status in der internen Hierarchie, definiere sich in erster Linie durch Leistung. Und diese spricht ausnahmslos für Thomas Delaney.

Hans-Günter Klemm

Bilder zur Partie Werder Bremen - Bayern München