Bundesliga

3,24 Milliarden Euro: Zwölfter Umsatzrekord in Folge

Bundesliga boomt auch 2015/16 weiter

3,24 Milliarden Euro: Zwölfter Umsatzrekord in Folge

Durfte den zwölften Rekordumsatz der Bundesliga in Folge verkünden: DFL-Geschäftsführer Christian Seifert.

Durfte den zwölften Rekordumsatz der Bundesliga in Folge verkünden: DFL-Geschäftsführer Christian Seifert. imago

Der wirtschaftliche Boom der Bundesliga hält weiter an. Wie die Deutsche Fußball-Liga am Donnerstag durch ihren Geschäftsführer Christian Seifert mitteilte, haben die 18 deutschen Erstliga-Klubs in der Spielzeit 2015/16 exakt 3,24 Milliarden Euro Umsatz erwirtschaftet. Im Vergleich zum vorangegangenen Geschäftsjahr wurde ein Plus um 23,7 Prozent ermittelt (2014/15: 2,62 Milliarden Euro). Laut des DFL-Report 2017 übersprangen immerhin 13 von 18 Bundesliga-Klubs die Hürde von 100 Millionen Euro Umsatz.

16 Bundesliga-Vereine publizieren ihre Geschäftszahlen oder nennen sie ihren Mitgliedern auf den entsprechenden Versammlungen. Unverändert machen die beiden Werksvereine Bayer Leverkusen und der VfL Wolfsburg die Bilanzen ihrer Fußball-Kapitalgesellschaften (bei in der Rechtsform einer GmbH geführt) nicht öffentlich.

Bundesliga - 34. Spieltag
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Bundesliga - Tabelle
Pl. Verein Punkte
1
Bayern München Bayern München
88
2
Borussia Dortmund Borussia Dortmund
78
3
Bayer 04 Leverkusen Bayer 04 Leverkusen
60

Drei Faktoren für den Boom

Unabhängig von den selbst erwirtschafteten Erlösen spielten drei Gründe für den erneuten Rekordumsatz eine wesentliche Rolle. Erstens wurden in der Champions League über den neuen Vermarktungsvertrag der UEFA ab 2015 deutlich höhere Gelder ausgeschüttet. Knapp dreißig Millionen Euro mehr sammelten die deutschen Teilnehmer in der Königsklasse ein. Zweitens ging auch aus der nationalen und internationalen Vermarktung der DFL mit rund 850 Millionen Euro ein um etwa 150 Millionen Euro höherer Betrag an die Bundesliga-Klubs. Der größte Anteil dieser Summe - nämlich 80 Prozent der nationalen Erlöse und fast die kompletten Einnahmen aus der internationalen Vermarktung - gehen an die Erstligisten. Drittens profitiert die Bundesliga indirekt von dem im Februar 2015 geschlossenen Mega-TV-Vertrag in der englischen Premier League - beim Kaufrausch der englischen Klubs flossen hohe Millionensummen in die Kassen der Bundesliga-Klubs.

Umsatz-Krösus bleibt mit knapp 630 Millionen Euro der FC Bayern, mit deutlichen Abstand folgt Borussia Dortmund, das Umsätze von knapp 377 Millionen Euro generierte. Auf Platz drei rangiert der FC Schalke (knapp 265 Millionen Euro). Der FC Augsburg, Hertha BSC, Hannover 96, der FC Ingolstadt und der SV Darmstadt 98 blieben beim Umsatz unter der 100-Millionen-Marke – Schlusslicht in diesem Ranking sind die Lilien mit einem Umsatz von 41,5 Millionen Euro.

Auch das Unterhaus steigert sich

Die 2. Bundesliga, die im vorherigen Jahr erstmals einen Umsatz von mehr als einer halben Milliarde Euro erreicht hatte (504,6 Millionen Euro), kam auf 608,3 Millionen Euro und ein Plus von 20,6 Prozent. Zusammen erlösten die 36 Klubs der Bundesliga und 2. Bundesliga die Rekordsumme von 3,85 Milliarden Euro (plus 23,2 Prozent).

Für die 18 Klubs der Bundesliga ergab sich im Vergleich zum Vorjahr ein vier Mal so hoher Gewinn von 206,2 Millionen Euro (Ergebnis nach Steuern) – eine Summe, die so hoch ist wie alle Überschüsse der Bundesliga in den vier Jahren zuvor. Sie stellt das mit Abstand beste Ergebnis der Geschichte dar. 16 der 18 Klubs erwirtschafteten einen Gewinn. Legt man das EBITDA zugrunde, also das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen, haben 2015/16 sogar sämtliche 18 Bundesliga-Klubs schwarze Zahlen geschrieben. Zusammen mit der 2. Bundesliga waren es wie im vorherigen Jahr 34 der 36 Klubs.

Trotz gestiegener Aufwendungen für Spieler, Trainer und Betreuerstab sank die Personalkostenquote, also die Ausgaben im Verhältnis zum Gesamtumsatz, in der Bundesliga auf 32,6 Prozent.

Die positive wirtschaftliche Entwicklung machte sich auch bei den Steuern und Abgaben bemerkbar. Diese betrugen erstmals mehr als eine Milliarde Euro. Insgesamt zahlten die Klubs 1,13 Milliarden Euro an das Finanzamt sowie die Sozial- und Unfallversicherungen.

Von 50.237 auf 53.114 stieg erneut auch die Zahl der Arbeitsplätze in direkter Anstellung oder durch Beauftragung der 36 Profiklubs und deren Tochtergesellschaften.

bst

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