Hrgotas (drei Tore, zwei Assists) und Meiers (vier Tore, ein Assist) Scorerpunkte sind identisch, wobei der zehn Jahre jüngere Schwede für diese Ausbeute 690 Minuten benötigte, während Meier 1028 Minuten auf dem Platz stand. Auffällig ist, dass Hrgota stärker ins Spiel eingebunden ist und - hochgerechnet auf 90 Minuten - auf 40 Ballkontakte pro Partie kommt (Meier: 30). Damit könnte zum Teil auch zu erklären sein, weshalb er bisher mehr Torschussvorlagen gab (10) als der Routinier (7). Die Zweikampfquote ist bei beiden ähnlich (Meier 42 Prozent, Hrgota 39 Prozent), auch die Laufwerte unterscheiden sich nicht groß, liegen durchschnittlich zwischen zehn und elf Kilometern. Signifikanter ist die Diskrepanz bei der Effizienz: Meier (8) benötigte pro Tor drei Abschlüsse mehr als Hrgota (5).
Meier schiebt fleißig Extraschichten
Eine zu große Aussagekraft sollte man all diesen Zahlen freilich nicht beimessen. Schließlich zeigt sich allein schon im Training immer wieder, dass Meier in Sachen Kaltschnäuzigkeit beim Torabschluss keiner seiner Kollegen was vormacht. Kein Wunder: Auch mit seinen 34 Jahren schiebt der Kapitän nach dem Trainingsende regelmäßig Extraschichten vor dem Kasten.
Spielersteckbrief Meier
Spielersteckbrief Hrgota
Bundesliga - Tabelle
Etwas angepasst hat Meier seine Spielweise, vor der Winterpause war deutlich zu sehen, dass er wie von Niko Kovac gefordert immer besser ins Gegenpressing kommt, fleißiger gegen den Ball arbeitet. Wer in Leipzig von Beginn an losstürmen darf, ist dennoch völlig offen. Für Hrgota spricht, dass er schneller ist als Meier und sich daher eher als Konterspieler eignet. Da Marco Fabian (Hüftprobleme) wahrscheinlich ausfällt, ist es allerdings auch denkbar, dass der Coach wie schon in Augsburg, Darmstadt oder gegen Schalke auf beide Angreifer setzt. Einer könnte sich in diesem Fall als hängende Spitze etwas zurückfallen lassen, damit die Formation nicht zu offensiv gerät.
Eintracht nicht mehr so abhängig von Meiers Toren
Kovac sieht die Diskussionen gelassen, die immer wieder dann aufkeimen, wenn der bis zu dieser Saison unumstrittene Stammspieler Meier nicht von Anfang an spielt. "Lasst mir den Alex schön in Ruhe. Er wird seine Spiele machen und das eine oder andere Mal auf der Bank sitzen - genauso wie jeder andere Spieler auch. Wenn er mal auf der Bank sitzt, heißt es nicht, dass er abgeschoben ist", bekräftigt der Fußballlehrer. Dass die Abhängigkeit von Meier und seinen Toren nicht mehr so groß ist wie früher, kann ihm ebenso wie der gestiegene Konkurrenzkampf im Sturm nur recht sein.
Abgeben wolle er seinen Kapitän auf keinen Fall, betont Kovac: "Jeder hat seine Bedeutung für die Mannschaft. Haris wird mit Benfica in Verbindung gebracht und ich habe kein Interesse, dass ich vielleicht noch einen zweiten Stürmer abgebe, so viele haben wir nicht. Ich bin froh, dass ich sehr gute Stürmer auf der Bank und auf dem Platz habe."
