Bundesliga

Seifert fordert mehr Bundesliga-Engagement im Ausland

DFL-Boss sieht "Verdrängungswettbewerb"

Seifert fordert mehr Bundesliga-Engagement im Ausland

Die Bundesliga on Tour: BVB-Fans in Shanghai während der China-Reise Dortmunds im letzten Sommer.

Die Bundesliga on Tour: BVB-Fans in Shanghai während der China-Reise Dortmunds im letzten Sommer. picture alliance

Die wirtschaftliche Situation im deutschen Lizenzfußball wird Seifert am 26. Januar erläutern, nach kicker-Informationen wird er neue Rekordzahlen verkünden können. Erstmals werden die 18 Bundesligisten dabei die Marke von drei Milliarden Euro an Umsatz knacken.

Zum insgesamt zwölften Mal in Folge hat das deutsche Oberhaus damit seine Umsätze gesteigert, und ein Ende der positiven Entwicklung ist für Seifert noch nicht in Sicht. "Ich führe die DFL in dieser Position seit zwölf Jahren. Und ich höre seit zehn Jahren: Wann platzt die Blase? Wann hört dieser Erfolg der Bundesliga auf?", fragte Seifert am Dienstag auf dem Neujahrsempfang der DFL vor den Vertretern der 36 Erst- und Zweitligisten. Diese Gefahr sei momentan nicht gegeben, im Gegenteil: "2016 war ein gutes und ein wichtiges Jahr", sagte Seifert. "Wir haben den zweitgrößten Medienvertrag einer nationalen Liga weltweit abgeschlossen. Und wir haben dafür einen neuen und innovativen Verteilerschlüssel gefunden."

Die Bundesliga schippert also finanziell weiter auf der Erfolgswelle, doch ausruhen kann sie sich darauf nicht. Denn Deutschlands Eliteklasse sieht sich laut Seifert einem knallharten internationalen Wettbewerb ausgesetzt. "Wir müssen einfach akzeptieren, dass die Bundesliga - inzwischen eben auch ein Milliarden-Unternehmen - wie jedes andere Unternehmen ins Ausland blicken muss", sagte Seifert. Und dabei bestehe gegenüber der finanzkräftigen Konkurrenz aus England, Spanien oder Italien Nachholbedarf. Deshalb will Seifert die Internationalisierung der Liga vorantreiben. Es sei "unerlässlich", so Seifert, "dass wir mehr und besser koordinierte Aktionen im Ausland starten." Deutsche Klubs müssten besonders in Asien oder den USA verstärkt vor Ort sein, um sich auf den weltweiten Großmärkten besser positionieren zu können.

Seifert: "Verdrängungswettbewerb ist im vollen Gange"

Sollte dies nicht gelingen, so Seifert, drohe die Bundesliga, "den Anschluss zu verlieren". Es werde nämlich "mittelfristig nur noch zwei bis drei Ligen geben, denen die Menschen weltweit folgen", äußerte Seifert: "Dieser Verdrängungswettbewerb ist im vollen Gange."

jer