Bundesliga

Hasenhüttl ist zufrieden, aber Keita hinkt hinterher

Fazit des Trainingslagers von RB Leipzig

Hasenhüttl ist zufrieden, aber Keita hinkt hinterher

Zog nach einer Woche in Portugal ein positives Fazit: Ralph Hasenhüttl.

Zog nach einer Woche in Portugal ein positives Fazit: Ralph Hasenhüttl. imago

Mit dem 6:0-Kantersieg über den in der dritten portugiesischen Liga beheimateten Sparringspartner SC Farense schloss RB Leipzig am Mittwoch das einwöchige Trainingslager in Lagos planmäßig ab. Angesichts der 1:5-Klatsche vier Tage zuvor gegen Ajax Amsterdam sei anders als sonst bei Testspielen auch das Resultat nicht unbedeutend gewesen, sagte Ralph Hasenhüttl. "Man hat gesehen, dass wir ein bisschen mehr Rücksicht auf das Spiel genommen haben, was unsere Trainingsintensität angeht", erklärte der Trainer: "Wir waren ein bisschen frischer und haben ein anderes Bild abgegeben." Mit einer kurzfristig gecharterten Maschine trat der Aufsteiger noch am Mittwoch und damit einen Tag früher als geplant die Heimreise an.

Wer sind die Gewinner und wer die Verlierer?

Gewinner: Der seit dem 18. November an einer Sprunggelenksverletzung laborierende Verteidiger Marvin Compper machte in Lagos Tag für Tag Fortschritte, stand am Mittwoch erstmals wieder in der Startformation und überstand die 45 Minuten Wettkampfpraxis schmerzfrei. Der Routinier ist zuversichtlich, dass er über die Generalprobe am Sonntag gegen die Glasgow Rangers rechtzeitig zum Punktspielstart wieder fit wird. Kapitän Dominik Kaiser mauserte sich zur ersten Alternative für den durch Emil Forsbergs Rotsperre vakanten Platz im offensiven Mittelfeld.

Spielersteckbrief N. Keita
N. Keita

Keita Naby

Verlierer: Naby Keita (Oberschenkelprobleme) konnte keine einzige Trainingseinheit mit der Mannschaft absolvieren, reiste ebenso wie Marcel Halstenberg zu weiteren Untersuchungen vorzeitig ab. Sollten die beiden Leistungsträger am Sonntag nicht wenigstens 45 Minuten spielen können, wird es für das Punktspiel gegen Frankfurt sehr eng. Leverkusen-Leihgabe Kyriakos Papadopoulos präsentierte sich meilenweit davon entfernt, in absehbarer Zeit eine Alternative werden zu können.

Wer kommt noch? Wer soll gehen?

Die Bemühungen um Dayot Upamecano (18) von Red Bull Salzburg stehen offenbar unmittelbar vor dem Abschluss. Das europaweit begehrte Abwehrjuwel aus Frankreich ist die einzige nennenswerte Verstärkung, die Sportdirektor Ralf Rangnick für dieses Winter-Transferfenster anstrebt. Rani Khedira, Zsolt Kalmar und Terence Boyd, die allesamt sportlich in der Hinrunde praktisch keine Rolle mehr spielten, schauen sich nach neuen Arbeitgebern um. Für Khedira und Boyd, deren Verträge im Sommer auslaufen, kommt lediglich ein Wechsel in Frage. Bei Kalmar (Vertrag bis 2019) ist auch eine Ausleihe denkbar.

Gibt es Verletzte?

Naby Keita

Musste sich mit individuellen Einheiten begnügen: Naby Keita. imago

Bei Keita und Halstenberg, der ebenfalls Beschwerden im Oberschenkel hat, wird die rechtzeitige vollständige Genesung und Einsatzfähigkeit ein Wettlauf mit der Zeit. Einen gesundheitlichen Rückschlag in Form eines erneuten Infektes musste Marcel Sabitzer hinnehmen, der deshalb nur sehr eingeschränkt trainieren konnte. Der Österreicher dürfte den Rückstand jedoch schnell aufgeholt haben.

Hat sich jemand plötzlich oder überraschend in den Vordergrund gespielt?

Mit Dominik Franke (18), Sören Reddemann (20), Gino Fechner (19) und Kamil Wojtkowski (18) waren vier Nachwuchskräfte mit im Trainingslager, von denen allerdings allenfalls Linksverteidiger Franke als Backup für Halstenberg ernsthaft in die Positionskämpfe eingreifen kann.

Wie ist die Stimmung nach dem Trainingslager?

Die Beteiligten und Verantwortlichen verbreiteten durchgehend eine positive Stimmung. "Es war ein optimales Trainingslager", sagt Hasenhüttl, "wir konnten alles reinpacken in die Woche, was wir wollten." Rangnick sieht es ähnlich. "Die Bedingungen waren top. Das Hotel war klasse, das Wetter ein Traum, der Platz hätte ein bisschen fester sein können. Von den Rahmenbedingungen konnte es kaum besser sein."

Oliver Hartmann

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