Bundesliga

Chicharito über Wechselgerüchte, China und seine Torflaute

Der Torjäger denkt nur an Leverkusen

Chicharito über Wechselgerüchte, China und seine Torflaute

"Mein einziges Interesse besteht darin, bei Bayer Leverkusen zu bleiben": Chicharito

"Mein einziges Interesse besteht darin, bei Bayer Leverkusen zu bleiben": Chicharito imago

Aus Leverkusens Trainingslager in Florida berichtet Stephan von Nocks

"Si, claro" - "Ja, natürlich" - lautete die Antwort auf jede einzelne Bitte von über 100 Fans, die Chicharito immer mit demselben Lächeln erfüllte. Ein Vollprofi, der am Dienstag offen und eindeutig Stellung bezog zu aktuellen Themen. Im Team-Hotel sprach Chicharito über…

Spielersteckbrief Chicharito
Chicharito

Hernandez Javier

...Transfergerüchte um seine Person: "Jonas Boldt und Rudi Völler haben mir nichts von anderen Klubs erzählt. Das Einzige, was ich gehört habe, sind auch nur Gerüchte. Es hat auch niemand versucht, mich oder meinen Berater zu kontaktieren. Ich bin hier glücklich. Mein einziges Interesse besteht darin, bei Bayer Leverkusen zu bleiben."

...die Wechsel vieler Spieler nach China: "Jeder hat seine Ziele. Wir müssen respektieren, dass die Chinesen viel Geld zahlen. Für mich ist das verrückt, dass jemand 20 Millionen Euro netto in China verdienen kann, aber das ist nicht die Schuld der Spieler. Im Moment ist ein Wechsel dorthin für mich aber kein Thema."

...China als Ort seines persönlichen Karriereausklangs: "Die MLS ist für mich schon attraktiver. Aber man weiß nie, was in drei, vier oder fünf Jahren passieren wird. Sag niemals nie."

...seine Tor-Krise: "Letztes Jahr habe ich zu diesem Zeitpunkt 19 Tore gehabt und in der Rückrunde dann noch sieben geschossen. Und jetzt habe ich wieder sieben erzielt. Das ist nicht so schlecht."

...die Gründe seiner Durststrecke: "Wir haben in der Bundesliga als Mannschaft nicht so gut gespielt wie in der Champions League. Wir haben sehr viele knappe Ergebnisse gehabt, sehr wenige Tore geschossen. Als ich in der letzten Saison 19 Tore geschossen habe, habe ich nie gesagt, dass das nur an mir lag, sondern dass es eine Leistung der gesamten Mannschaft war. Das ist so wie bei einem Torwart, der wenig Tore kassiert, wenn alle gut verteidigen. Ich gehe damit ganz entspannt um. Ich versuche, nichts Besonderes zu machen. Die Tore werden kommen - früher oder später."

...das Angebot eines Hypnotiseurs, der schon mit Frankreichs André-Pierre Gignac arbeitete, Chicharito wegen seiner Torflaute zu behandeln: "Das ist kompletter Schwachsinn. Mehr kann ich dazu nicht sagen. Ich bin auch nur ein Mensch, versuche, immer mein Bestes zu geben. Viele Menschen versuchen, ihren Vorteil aus der schlechten Situation von anderen zu ziehen, so dass sie berühmt oder reich werden. Ich möchte niemals Profit aus der Situation eines anderen ziehen."

...seine privaten Probleme, die Sportdirektor Rudi Völler als Gründe für Chicharitos Torflaute angeführt hatte (Chicharitos Verlobte musste im Herbst zweimal wegen eines Lungenkollapses in Spanien ins Krankenhaus): "Zum Glück geht es ihr besser. Es war eine schwere Zeit. Das ist immer so, wenn Leute aus deinem Umfeld nicht gesund sind. Ich bin auch nur ein Mensch: Manchmal konnte ich damit gut umgehen, manchmal nicht. Als sie im September die Probleme zum ersten Mal bekam, habe ich Tore geschossen."

...seine Serie verschossener Strafstöße: "Ich weiß, dass das ein spezielles Thema ist. Aber ich werde weiter versuchen, Elfer zu schießen. Im Spiel in Tampa gegen Estudiantes war es etwas komisch: Eigentlich sollte Calhanoglu schießen, aber dann kamen einige und sagten, dass die Fans mich als Schützen wollten. Ich war nicht vorbereitet und dann habe ich schlecht geschossen."

...die Bedeutung eines möglichen Verpassens der Champions League für seine persönliche Zukunft: "Im Mai werden wir wissen, wohin der Weg von Bayer Leverkusen geht. In der Champions League haben wir es sehr gut gemacht, diese Konstanz brauchen wir wieder in der Bundesliga. Wir müssen so spielen, wie in London oder Monaco, dann können wir noch unter die ersten Vier kommen. Ich bin zuversichtlich, dass wir die zweite Saisonhälfte genauso gut beenden können wie im vergangenen Jahr."

...die Einführung der WM mit 48 Mannschaften: "Bis dahin spiele ich nicht mehr. Ich habe zwei Weltmeisterschaften schon hinter mir, die waren sehr gut."

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