Bundesliga

Hübner: "Wahnsinn, was du für Spieler zahlen musst"

Frankfurt: Huszti vor Vertragsverlängerung

Hübner: "Wahnsinn, was du für Spieler zahlen musst"

Will in Zukunft höhere Ablösesummen erzielen: Frankfurts Sportdirektor Bruno Hübner.

Will in Zukunft höhere Ablösesummen erzielen: Frankfurts Sportdirektor Bruno Hübner. kicker

Aus Frankfurts Trainingslager in Abu Dhabi berichtet Julian Franzke

Der Ungar hatte vor einigen Wochen in einer Presserunde bereits verraten, dass sein bis zum 30. Juni 2017 datierter Vertrag eine Option zur Verlängerung beinhaltet, wollte dieses wichtige Vertragsdetail aber nicht weiter präzisieren. Nun erklärt Hübner: "Das ist keine zeitliche, sondern leistungsbezogene Option." Das bedeutet: Wenn der Mittelfeldspieler innerhalb der ursprünglich eineinhalb Jahre währenden Vertragslaufzeit eine bestimmte Anzahl von Spielen bestreitet, verlängert sich der Kontrakt automatisch bis zum 30. Juni 2018. In der Startelf stand der 33-Jährige in 28 von 33 Bundesligaspielen, die seit seiner Verpflichtung im Januar 2016 stattfanden, zudem kam er zweimal von der Bank. Husztis Vertrag dürfte sich somit schon zeitnah verlängern, sollte Trainer Niko Kovac weiter auf ihn bauen. Es ist gut möglich, dass die "magische Grenze" bei 30 oder 35 Einsätzen von Beginn an liegt.

Spielersteckbrief Huszti
Huszti

Huszti Szabolcs

Steht vor Vertragsverlängerung: Szabolcs Huszti.

Steht vor Vertragsverlängerung: Szabolcs Huszti. imago

Seferovic vor dem Abschied

Verlassen wird die Eintracht dagegen Stürmer Seferovic. Hübner und Sportvorstand Fredi Bobic hoffen, den Schweizer Nationalspieler noch im Januar verkaufen zu können, um ihn im Sommer nicht ablösefrei ziehen lassen zu müssen. "Wir gehen mit der Situation entspannt um. Wenn es nicht funktioniert, hätten wir mit Haris einen guten Spieler in der Rückrunde. Natürlich wäre es aber schön, wenn wir noch eine Ablöse generieren könnten. Das Winter-Transferfenster ist die einzige Option. Es liegt nicht in unserer Hand", erklärt Hübner. Der 55-Jährige spricht von "mehreren Vereinen, die Interesse an Haris haben". Außer Benfica Lissabon soll auch der FC Genua seine Fühler ausgestreckt haben.

Sollte Seferovic gehen, würde sich die Eintracht nach einem "jungen, ambitionierten, entwicklungsfähigen Spieler" als Ersatz umsehen, "aber auch das hat seinen Preis", meint Hübner. Der Abgang könne auch innerhalb der Mannschaft gut aufgefangen werden, sollte sich kein Neuzugang realisieren lassen.

Ganz grundsätzlich wundert sich der Sportdirektor über die Preise, die auf dem Transfermarkt aufgerufen werden. "Im Moment ist der Markt überdreht, trotzdem kommt immer noch eine Schippe drauf. Es ist schon Wahnsinn, was du für Spieler zahlen musst", sagt Hübner. Neben den immer weiter steigenden Fernsehgeldern seien auch die Investitionen aus China dafür verantwortlich: "Mit China kommt ein Markt dazu, den du vorher nicht auf dem Papier hattest. Was die für Summen zahlen... Die bringen Bewegung rein und holen Spieler von etablierten Vereinen, die dann wieder andere finanzielle Möglichkeiten haben."

Die Eintracht will deshalb ebenfalls versuchen, für den einen oder anderen Spieler künftig eine stattliche Ablöse einzunehmen. Das hatte Bobic bereits am Freitag erklärt, Hübner äußerte sich am Sonntag ähnlich.

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