Bundesliga

Berggreen: "Fühle mich nicht als Neuzugang"

Der Pechvogel über seine Verletzungspause

Berggreen: "Fühle mich nicht als Neuzugang"

Emil Berggreen tastet sich bei Mainz langsam wieder ans Team heran.

Emil Berggreen tastet sich bei Mainz langsam wieder ans Team heran. imago

Aus dem Mainzer Trainingslager in Marbella berichtet Benni Hofmann

Der heißt Jonas Lössl, ist Torwart und lauscht "eher intellektuellen Klängen, oft ohne Gesang", sagt Berggreen grinsend. Er selbst sei mehr der Chart-Typ. Was der Freundschaft zwischen den beiden Skandinaviern freilich keinen Abbruch tut. Seit einem Jahr steht der 1,94-Meter-Hüne bei den Rheinhessen unter Vertrag.

Spielersteckbrief Berggreen
Berggreen

Berggreen Emil

Spielersteckbrief Lössl
Lössl

Lössl Jonas

Pflichtspielminuten seitdem: null. "Ich fühle mich dennoch nicht wie ein Neuzugang. Auf dem Platz ja, in der Gruppe aber nicht", lobt er die integrative Art des Teams. Erst Knie-OP, dann Kreuzbandriss. Nun endlich Training mit der Mannschaft, allerdings ohne Zweikämpfe. Athletik, Laufen, Passübungen. Nach und nach soll Berggreen bis März spielfit gemacht werden.

Geduld - nicht die Stärke von Berggreen

"Ich muss geduldig sein", sagt der 23-Jährigen. Von Haus aus ist er das nicht - aber "nach diesem Jahr muss es eben so sein". Er sei am "rock bottom" gewesen. "Schlimmer geht nicht", erzählt der Ex-Braunschweiger in sehr ordentlichem Deutsch. Gedanken, dass es überhaupt nicht mehr weitergeht im Profisport seien dennoch nicht aufgekommen. "Vielleicht bei anderen, nicht bei mir. Ich bin noch jung und habe viele Ziele." Zum Beispiel, endlich wieder ein eigenes Tor bejubeln zu dürfen wie in seinem bislang letzten Pflichtspiel, damals noch für die Eintracht. Am 11. Dezember 2015 verwandelte er ein Zuspiel von Ken Reichel gegen den SV Sandhausen zum 1:0 (Endstand: 2:0). Trocken. Mit rechts.

Plackerei mit dem Reha-Coach

Um dieses Gefühl wieder zu erleben, schuftet er seit Monaten täglich, insbesondere mit Reha-Coach Axel Busenkell. "Er hat richtig gut mit mir gearbeitet. Allgemein bin ich sehr zufrieden, wie man mich hier im Verein unterstützt hat." Trotz der Verletzungen, der Durststrecke. Dabei war Mainz 05 zuletzt nicht das beste Pflaster für Dänen. Das Trainertrio Kasper Hjulmand, Kjeld Bordinggaard und Flemming Pedersen musste nach einem guten halben Jahr in der Saison 2014/15 wieder den Hut nehmen. "Flemming war mein Jugendtrainer, auch Kasper kenne ich", sagt Berggreen. Bei beiden habe er sich jedoch vor dem Wechsel vor Jahresfrist nicht erkundigt: "Das ist nicht relevant für mich gewesen."

Wichtiger war, Bundesliga zu spielen - wenn es nach Trainer Martin Schmidt geht und keine Rückschläge bremsen, kann das bereits im März der Fall sein. Trotz gewöhnungsbedürftiger Musik im Trainingslager.

Benni Hofmann