Bundesliga

Gegenwind für Mainzer Umstrukturierung

Überprüfung des Vereinsstatus angeregt

Gegenwind für Mainzer Umstrukturierung

Beim 1. FSV Mainz 05 gibt es einmal mehr Gegenwind für die Umstrukturierung.

Beim 1. FSV Mainz 05 gibt es einmal mehr Gegenwind für die Umstrukturierung. picture alliance

Den Eingang sowohl des Antrags auf Satzungsänderung als auch der beiden Eingaben bestätigte das AG dem kicker. Zudem teilte das Gericht mit, dass eine Entscheidung über die Annahme der Satzungsänderung bis Februar 2017 fallen soll. Der Klub hatte nach dem Abgang von Manager Christian Heidel eine Umstrukturierung angeschoben. Statt eines bis dato nicht-hauptamtlichen Vorstandes soll nun ein dreiköpfiges, hauptamtliches Gremium die Geschäfte leiten. Diesem wird ein nicht-hauptamtlicher Vorsitzender ohne konkreten Geschäftsbereich übergeordnet - der aktuelle Präsident Harald Strutz strebt diese Rolle an. Zudem soll ein Aufsichtsrat geschaffen werden.

Auch, weil im Januar bekannt wurde, dass der offiziell ehrenamtlich tätige Vorstand bereits seit mehreren Jahren Entschädigungen kassiert und Strutz selbst einen juristischen Beratervertrag mit dem Verein hält. Ein Teil der Mitglieder kritisierte dies als intransparent.

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1. FSV Mainz 05 - Vereinsdaten
1. FSV Mainz 05

Gründungsdatum

16.03.1905

Vereinsfarben

Rot-Weiß

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Unmut zum Thema Ausgliederung

Zudem regte sich während der Debatte um die Neuausrichtung des Klubs Unmut zum Thema Ausgliederung. Mainz 05 ist neben dem SC Freiburg, Darmstadt 98 und Schalke 04 der einzige Bundesligist, der seine Profiabteilung nicht in einer Wirtschaftsgesellschaft führt wie beispielsweise der FC Bayern als AG oder die TSG Hoffenheim als Spielbetriebs-GmbH.

Auf einer Informationsveranstaltung präsentierte der Vorstand ein Gutachten, das sich gegen die Ausgliederung aussprach. Aus den Reaktionen der Anwesenden las das Gremium heraus, dass die Mitglieder gegen eine Ausgliederung seien, obgleich die Veranstaltung auch für Nicht-Mitglieder zugänglich war. Zwei Professoren präsentierten daraufhin ein Gegengutachten, das ein "sofortiges rechtliches Gebot" zur Ausgliederung sah. Harald Strutz sagte daraufhin: "Das ist eine Rechtsauffassung, aber es gibt auch andere Rechtsauffassungen. Das Votum der Mitglieder war eindeutig: Wir wollen ein Verein bleiben."

Bei der außerordentlichen Mitgliederversammlung, die die für die Umstrukturierung nötigen Satzungsänderungen verabschiedete, wurde eine neuerliche Diskussion um das Thema Ausgliederung im Keim erstickt. Die Eingaben auf Überprüfung des Vereinsstatus dürften eine Replik darauf sein. Sie argumentieren im Kern damit, dass bei einem Bundesliga-Unternehmen mit einem Jahresumsatz von zuletzt 104,8 Millionen Euro der gemeinnützige Vereinszweck nicht mehr im Vordergrund stehe, sondern der wirtschaftliche Zweck.

Benni Hofmann

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