Diesem Donis Avdijaj merkt man schon seit Wochen an: Er ist heiß wie Frittenfett. Das bringt er dann auch auf den Platz - bissig in den Zweikämpfen, wuselig, laufstark, zielstrebig und einem Tobsuchtsanfall nahe, wenn er mal eine aussichtsreiche Chance auslässt. Man könnte Trainer Markus Weinzierl ankreiden, dass er den 20-Jährigen in Hamburg nicht schon eher eingewechselt hat - Avdijaj hätte der HSV-Defensive gewiss mehr zugesetzt als etwa Yevhen Konoplyanka. Der Grund für die (zu) späte Hereinnahme? "Er war lange verletzt und hat noch Trainingsrückstand", erklärte Weinzierl.
Verletztenmisere die Chance für Avdijaj
In der 69. Minute wurde Avdijaj für Johannes Geis eingewechselt, in der 90. Minute erzielte er auf Vorlage von Abdul Rahman Baba per sehenswerter Direktabnahme das 1:2 und ballte die Fäuste, als ob es das Siegtor gewesen wäre. "Ich habe mich über mein Tor natürlich gefreut", sagte Avdijaj später, "aber ich bin eher traurig darüber, dass so viele andere Stürmer bei uns verletzt sind." Genau dieser Umstand ist gleichzeitig aber auch eine besondere Chance für ihn: "Ich will zeigen, dass ich mithalten kann."
Im Sommer kam der zu Sturm Graz ausgeliehene Angreifer aus Österreich zurück zum FC Schalke, verletzte sich im China-Trainingslager bei einer eigentlich harmlosen Athletikübung jedoch schwer am Meniskus des rechten Knies und fiel monatelang aus. Am 11. Dezember feierte er als Einwechselspieler sein Bundesliga-Debüt (0:1 gegen Leverkusen).