Bundesliga

Nouri: Keine Angst vor Wagner-Festspielen

Bremen: Wiedersehen mit dem früheren Torjäger

Nouri: Keine Angst vor Wagner-Festspielen

Das jüngste Duell gegen Werder Bremen (rechts: Theodor Gebre Selassie) bestritt Sandro Wagner noch im Lilien-Dress.

Das jüngste Duell gegen Werder Bremen (rechts: Theodor Gebre Selassie) bestritt Sandro Wagner noch im Lilien-Dress. imago

Als die Rede auf den Torjäger aus Hoffenheim kommt, braucht Alexander Nouri nicht lange, um diese Ansage zu machen. "Wir müssen vor niemandem Angst haben", sagt Werders Trainer in der bekannten selbstbewussten Art. Nouri meint Sandro Wagner, den zuweilen exzentrischen Mittelstürmer aus dem Kraichgau, einem alten Bekannten, mit dem die Bremer am Mittwoch beim letzten Spiel des Jahres ein Wiedersehen feiern.

Wagner, von Januar 2010 bis Januar 2012 an der Weser, beherrscht momentan die Schlagzeilen. Als "bester deutscher Stürmer" hat sich der nicht auf den Mund gefallene Profi bezeichnet und damit Reklame in eigener Sache gemacht. Die Strategie der Eigenwerbung funktionierte.

Spielersteckbrief Wagner
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Trainersteckbrief Nouri
Nouri

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"Eine Option" für Löw

Nun hat Joachim Löw reagiert. Der Bundestrainer lobte die Taten des Torjägers aus dem Kraichgau, der in 14 Bundesligaspielen achtmal getroffen und zudem noch zwei Vorlagen für die Kollegen beigesteuert hat, und bezeichnete in Ermangelung kantiger Stoßstürmer Wagner als "eine Option".

Ein toller Spieler, der eine tolle Hinrunde gespielt habe, stimmt auch Nouri Lobeshymnen über den Ex-Bremer an. Als einen Akteur, der seine Qualitäten zeigt und fähig ist, ein Spiel allein zu entscheiden, rühmt Frank Baumann den 29-Jährigen. "Doch wir haben Möglichkeiten, ihn aus dem Spiel zu nehmen", so der Geschäftsführer.

Wir müssen es so machen wie zuletzt beim Kölner Modeste.

Verteidiger Robert Bauer

Wie will Werder verhindern, dass es zum Jahresausklang wie so häufig in diesem Halbjahr zu Wagner-Festspielen kommt? Ein Einsatz von Kapitän Clemens Fritz (Rückenprobleme) bleibt weiter fraglich, er verpasste das Abschlusstraining am Dienstag. Robert Bauer, der Abwehrspieler, meint, dass die knifflige Aufgabe im Verbund der Defensive zu lösen sei: "Wir müssen es so machen wie zuletzt beim Kölner Modeste." Dabei charakterisiert Bauer die Vorgehensweise des Gegenspielers so: Wagner sei bekannt für sein körperbetontes Spiel. Er kenne ihn aus den Spielen in der letzten Serie gegen Darmstadt, so der Bremer, der dem Hoffenheimer keine Unfairness unterstellt. "Wir müssen ihn genau beobachten und immer im Auge halten."

Wagners "gute Jahre bei Werder"

In Darmstadt in der letzten Saison, mehr noch in Hoffenheim in der aktuellen Runde dreht Wagner auf. Solche Erfolgsmomente hatte er in seiner zweijährigen Bremer Zeit nur bedingt und zeitweise. Mit fünf Treffern schoss er die Norddeutschen 2011 zum Klassenerhalt, traf regelmäßig vom 25. bis 30. Spieltag dieser Spielzeit, die damals im Zeichen des Abstiegskampfes stand.

Auf "gute Jahre bei Werder" blickt Wagner zurück. Allein das Verhältnis zu Thomas Schaaf habe damals nicht gestimmt. Also trat er die Flucht an und wechselte zu Kaiserslautern. Frank Baumann war zu jenen Tagen als Sportdirektor involviert, ein Urteil über die angespannte Beziehung zwischen Stürmer und Coach will er nicht abgeben. "Ich kann schlecht beurteilen, ob es allein daran gelegen hat", sagt Baumann. Es sei nun mal so, dass ein Spieler bei einem Klub klarkomme, bei einem anderen indes es nicht so funktioniere. Und der Bremer Sportvorstand verweist auf Wagners eher unterdurchschnittliche Ära bei Hertha BSC Berlin, wo der einstige Junioren-Europameister nicht glücklich geworden ist. Sein Glück hat er erst mit dem Wechsel nach Darmstadt gefunden und erst recht in Hoffenheim.

Hans-Günter Klemm

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