Bundesliga

Ernüchterter Tah: "Diesen Ärger kann man verstehen"

Leverkusener Fans machen ihrem Unmut vor dem Derby Luft

Ernüchterter Tah: "Diesen Ärger kann man verstehen"

Schlich bedient vom Platz: Leverkusens Innenverteidiger Jonathan Tah (#4).

Schlich bedient vom Platz: Leverkusens Innenverteidiger Jonathan Tah (#4). imago

Der Plan vor dem Heimspiel gegen Ingolstadt war klar formuliert. Roger Schmidt wollte mit seiner Mannschaft "den Zuschauern unbedingt einen siegreichen Abschluss bieten und vor der Winterpause noch ein paar Plätze nach oben klettern". Nach dem hochverdienten 1:2 gegen Kellerkind Ingolstadt musste Bayer dieses Vorhaben wieder über Bord werfen. "Wir sind natürlich enttäuscht und verärgert. Es war ein brutal schlechtes Spiel. So kann es einfach nicht weitergehen", haderte Innenverteidiger Tah am Sky-Mikrofon.

Speziell der erste Abschnitt passte dem deutschen Nationalspieler überhaupt nicht. "Wir waren einfach nicht da. Wir haben es einfach nicht hinbekommen", so der 20-Jährige. Auf Ursachenforschung begab sich aber auch er vergeblich: "Ich weiß nicht, woran es liegt. Vielleicht an den Köpfen, wir müssen einfach mental da sein, Männer sein, zusammen als Mannschaft dastehen."

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Völler weiß: "Da muss man durch"

Die gellenden Pfiffe während der ersten Hälfte und vor allem beim Gang in die Kabine versuchte sich Tah, nicht zu sehr zu Herzen zu nehmen. "Es ist natürlich schade für uns, dass es so von außen läuft", erklärte der Verteidiger: "Ich bemühe mich, nicht darauf zu achten. Am Ende macht es keiner mit Absicht. Aber diesen Ärger kann man natürlich verstehen." Völler sah es wenig später ähnlich. "Das muss man akzeptieren, da muss man durch. Das ist auch immer nicht ganz einfach für die Mannschaft. Aber ich kann die Zuschauer total verstehen", so Bayers Sportchef.

Das ist ja nicht unser Spiel.

Bayer-Sportchef Rudi Völler

Als eines der Hauptprobleme machte Völler die fehlende Aggressivität auf dem Platz aus. "Wir wissen, dass wir mit Roger Schmidt einen sehr, sehr guten Trainer haben, der aber natürlich auch wieder seine Art finden muss. Dieses aggressive, für das er letzte Saison noch kritisiert worden ist, da sind wir im Moment ja total weg von. Das ist ja nicht unser Spiel", analysierte der 56-Jährige.

Völler tadelt Jung - und schützt Aranguiz

Eine Schlüsselszene war auch die Gelb-Rote Karte für Aranguiz, der unnötig ins Dribbling ging und dann Jung umcheckte. Völler sprang dem Chilenen zur Seite - und fand auch kritische Worte für den Gefoulten: "Das liegt natürlich auch am Gegenspieler, der fällt, als wäre er gerade von der Tribüne aus angeschossen worden. Hält sich das Gesicht, die Schulter, das Herz, die Brust, die Leber, alles. Ich weiß, dass das nicht gut ankommt, wenn man gerade verloren hat, aber es ist so."

Es ist Derby, wir müssen da einen ganz anderen Auftritt bringen.

Jonathan Tah zum Spiel in Köln

Wie es weitergeht? Die Fans erinnerten die Mannschaft unmittelbar mit einem Plakat: "Keine Ausreden - holt den Derbysieg!" Am Mittwoch (20 Uhr, LIVE! bei kicker.de) nämlich wartet der schwere Gang zum 1. FC Köln. "Es ist Derby, wir müssen da einen ganz anderen Auftritt bringen", gab Tah die Marschroute vor. Die Mannschaft müsse "einfach mal Eier zeigen". Der Plan für die nächsten Wochen steht bereits: "Wir müssen uns jetzt einfach auf das Derby gegen Köln fokussieren, dann ist die Pause. Dann müssen wir einfach komplett alles aus der Hinrunde vergessen", schloss ein sichtlich geknickter Tah. Zumindest an einen Derbysieg in Köln würde man sich bei Bayer wohl erinnern wollen.

msc/flu

Bilder zur Partie Bayer 04 Leverkusen - FC Ingolstadt 04