Bundesliga

Tuchel: "Erwartungen bei Götze zu hoch angesetzt"

BVB-Trainer über die Probleme von Götze und Schürrle

Tuchel: "Erwartungen bei Götze zu hoch angesetzt"

Noch ohne tragende Rolle bei Borussia Dortmund: Mario Götze (l.) und André Schürrle.

Noch ohne tragende Rolle bei Borussia Dortmund: Mario Götze (l.) und André Schürrle. imago

Zählt man die Sorgenkinder durch, wird Borussia Dortmund vor dem Topspiel bei 1899 Hoffenheim am Freitag (20.30 Uhr, LIVE! bei kicker.de) zur Großfamilie . Auch Mario Götze und André Schürrle gehören zu dieser großen Schar, obwohl sie gerade nicht verletzt sind. Sie bereiten den BVB-Fans auf andere Weise Sorgen: Die 56 Millionen Euro, die der Klub im Sommer für die beiden Weltmeister insgesamt ausgab, haben sich noch nicht so recht ausgezahlt, sie warten gewissermaßen auf ihren Durchbruch.

Beim jüngsten 1:1 in Köln gehörten beide nicht zum Kader, Götze pausierte verletzt, Schürrle musste einer zusätzlichen Defensivoption weichen. Letzterer, für 30 Millionen Euro aus Wolfsburg gekommen, spielte in der laufenden Saison nur in zwei der 22 Pflichtspiele durch, Götze, für 26 Millionen von den Bayern zurückgekehrt, nur in vier der 22. Der jungen Mannschaft Halt geben, dem Spiel ihren Stempel aufdrücken? Dazu waren sie bislang nicht imstande. Doch woran liegt das?

Spielersteckbrief M. Götze
M. Götze

Götze Mario

Spielersteckbrief Schürrle
Schürrle

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Tuchels Wunsch war, dass Götze und Schürrle früher Fuß fassen

"Gute Frage", antwortet Thomas Tuchel und beginnt aufzuzählen: "Der erste Grund liegt offensichtlich in dem späten Einstieg nach der EM in eine neue Mannschaft, in ein neues Umfeld." Wobei, schränkt der BVB-Trainer selbst ein, Götze das Umfeld ja schon kannte, Schürrle immerhin den Trainer. Die Liga war für beide nicht neu. Deshalb "ist es natürlich unser Wunsch gewesen, dass sie mit ihrer Spielerfahrung früher Fuß fassen können".

Doch das ließen schon ihre Körper nicht zu. "Mario kommt aus einer langen Leidenszeit mit vielen, vielen Verletzungen", so Tuchel. "'Schü' hat eigentlich sehr, sehr schnell Fuß gefasst, hat sich dann erneut verletzt, war dann für vier bis sechs Wochen komplett raus. Mit der Geschichte, auch wo er herkommt, war er nicht auf dem absolut höchsten Level, auch nicht in seiner letzten Saison in Wolfsburg. Und ähnlich ist es bei Mario."

Es war uns intern schon bewusst, dass das eine Zeit dauern kann.

Thomas Tuchel über den Durchbruch von Götze und Schürrle beim BVB

Beide schleppen also nach wie vor einen gewissen Rucksack mit sich herum. "Deswegen", führt Tuchel aus, "sind die Erwartungen wahrscheinlich auch zu hoch angesetzt, die der Name, die Erfolge, das Standing erst mal versprechen. Es war uns intern schon bewusst, dass das auch eine Zeit dauern kann. Wir hätten es gerne anders gehabt, aber so ist es nun mal."

Gegen Hoffenheim werden voraussichtlich beide gebraucht, es ist ihre nächste Bewährungschance. Tuchels Versprechen: "Solange sie alles einbringen in die Mannschaft, ins Training, ins Spiel und auch menschlich - so wie sie das tun -, bekommen sie unsere komplette Unterstützung."

jpe