Bundesliga

Bayer kriselt - Bayern als Spitzenreiter gegen Leipzig

Überblick: Kein Sieger in Sinsheim - Leipzig eindrucksvoll

Bayer kriselt - Bayern als Spitzenreiter gegen Leipzig

Kampf ist Trumpf: Darmstadts Fedetskyy gegen den Münchner Costa.

Kampf ist Trumpf: Darmstadts Fedetskyy gegen den Münchner Costa. imago

Costas Hammer reicht zum Arbeitssieg

Der FC Bayern wollte am Sonntagnachmittag beim SV Darmstadt 98 wieder die Tabellenspitze zurückerobern, die die Münchner durch den Leipziger Sieg gegen Hertha am Samstag verloren hatten. Beim Tabellenschlusslicht tat sich der Rekordmeister aber extrem schwer, eine gewisse Dominanz oder Torgefahr zu entwickeln. Das lag zum einen an der energischen Gegenwehr der Lilien, zum anderen auch an der Pomadigkeit, die der FCB über weite Strecken an den Tag legte. Die Hessen starteten mutig und konnten die Münchner Defensive ein bisschen erschrecken, Darmstadts Keeper Esser erlebte bis zu Müllers Schuss Mitte der zweiten Hälfte einen ruhigen Nachmittag. Doch in der 71. Minute wurde es ganz bitter für den SV98: Douglas Costa konnte aus 25 Metern genau Maß nehmen und hämmerte den Ball unter die Latte zum Führungstor. Die Hausherren reagierten mit verhaltenen Vorstößen – Niemeyer hatte die Riesenchance zum Ausgleich, doch unter dem Strich blieb es beim knappen Arbeitssieg für die Ancelotti-Elf. Der FC Bayern geht damit als Spitzenreiter ins Heimspiel am Mittwoch gegen die punktgleichen Leipziger. Die Lilien sind nach der vierten Heimpleite in Folge ohne eigenes Tor weiterhin Letzter.

Bundesliga - 15. Spieltag
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Bundesliga - Tabelle
Pl. Verein Punkte
1
Bayern München Bayern München
36
2
RB Leipzig RB Leipzig
36
3
TSG Hoffenheim TSG Hoffenheim
27
Bundesliga - Torjäger 2016/17
Borussia Dortmund Aubameyang Pierre-Emerick
16
1. FC Köln Modeste Anthony
12
Bayern München Lewandowski Robert
11
Bundesliga - Scorer 2016/17
Borussia Dortmund Aubameyang Pierre-Emerick
17
RB Leipzig Forsberg Emil
14
1. FC Köln Modeste Anthony
14
Bundesliga - Topspieler (Tor) 2016/17
1. FC Köln Horn Timo
2,44
Hertha BSC Jarstein Rune
2,50
Borussia Dortmund Bürki Roman
2,60

Cohen beschert Ingolstadt den zweiten Auswärtssieg

Zum Abschluss des 15. Spieltages empfing Bayer Leverkusen den FC Ingolstadt und musste gegen die Oberbayern eine bittere 1:2-Heimpleite hinnehmen. Bitter war die Niederlage, weil sich die Westdeutschen nach einer ganz schwachen ersten Hälfte auf dem Weg der Besserung befanden, aber nach Aranguiz' Ampelkarte in Unterzahl gerieten. Zwar konnte die Schmidt-Elf den verdienten Rückstand durch den wuchtigen Kopfball von Morales egalisieren - Mehmedi traf für die verbliebenen zehn Bayer-Profis zum zwischenzeitlichen 1:1. Aber der FCI ließ sich davon nicht beeindrucken und ging nach einer wunderbaren Kombination, die Cohen cool abschloss, entscheidend in Front. Die abermalige Führung brachte die Walpurgis-Elf souverän über die Zeit und springt mit dem zweiten Auswärtsdreier in dieser Runde auf den Relegationsplatz.

Bruma sorgt für Erleichterung

Auf geht's zum Jubeln: Jeffrey Bruma (re.) nach seiem 1:0.

Auf geht's zum Jubeln: Jeffrey Bruma (re.) nach seiem 1:0. imago

Am Samstagabend richtete sich der Blick gen Wolfsburg, wo die krisengebeutelten Wölfe erfolgshungrige Frankfurter zum Tanz baten und sich dabei zunächst ordentlich verkauften. Auch wenn der VfL nicht zu großartigen Chancen kam, so zeigte er sich durchaus bemüht und machte den gefälligeren Eindruck. Der Lohn kam in der 33. Minute, als Bruma nach Draxlers Ecke per Kopf zum 1:0 köpfte. Im weiteren Spielverlauf erhöhte die Eintracht den Druck, drängte mit Joker Meier auf den Ausgleich - und Wolfsburg kam zu teils hochkarätigen Konterchancen, ließ diese aber allesamt ungenutzt. Das hätte sich beinahe gerächt, als Schiedsrichter Dr. Felix Brych auf Hasebes theatralischen Abflug hereinfiel und Strafstoß gab. Weil Meier die Nerven versagten, erübrigten sich weitere Diskussionen über die Rechtmäßigkeit des Strafstoßes (67.). Nur zwei Minuten später wieder eine schlechte Entscheidung des Unparteiischen, der diesmal den Hessen einen berechtigten Strafstoß (Caligiuri an Rebic) verweigerte. Die SGE zeigte sich davon wenig beeindruckt, suchte weiter den Ausgleich, vergeblich. Letztlich endete die Eintracht-Serie von zuvor acht ungeschlagenen Spielen in Wolfsburg. Der VfL vermied die fünfte Heim-Pleite nacheinander und feierte den ersten Dreier zu Hause in der laufenden Runde.

Leipzig wahrt seinen Heimnimbus

Jubellauf: Leipzigs Timo Werner (li.) freut sich über sein soeben erzieltes 1:0.

Jubellauf: Leipzigs Timo Werner (li.) freut sich über sein soeben erzieltes 1:0. imago

Nachdem sowohl RB Leipzig als auch Hertha BSC in der Vorwoche Federn lassen mussten, ging es am Nachmittag für beide Klubs nun darum, nicht in eine Ergebniskrise zu geraten. Die Partie selbst war dann aber zunächst eine recht einseitige Angelegenheit. Denn: In Leipzig wurde die Hertha phasenweise überrannt. RB machte vom Anpfiff weg mächtig Alarm und drückte dem Spiel durch offensives Pressing den eigenen Stempel auf, nur sprang zunächst nichts Zählbares dabei heraus. Die Hertha hielt kämpferisch dagegen und hielt sich lange wacker, ehe Werner seine Klasse ausspielte und den Sachsen doch noch die so heiß ersehnte Halbzeitführung bescherte (41.). Nach Wiederanpfiff ließen die "Roten Bullen" nichts mehr anbrennen, legten in Person von Orban, der bei einer Ecke in der 62. Minute viel zu viel Raum erhalten hatte, nach und brachten den Dreier über die Bühne. RB bleibt damit zu Hause weiter ungeschlagen (6/1/0).

Kesslers Achterbahnfahrt an der Weser

Werder Bremens Auftritt gegen Köln war in der ersten halben Stunde recht pomadig, was nicht ohne Konsequenzen blieb: Nach 28 Minuten schloss Rudnevs einen feinen Spielzug der Geißböcke gekonnt ab und bescherte dem FC an der Weser die nicht unverdiente Führung. Danach steigerte sich der SVW aber und schaffte durch Gnabry den Ausgleich. Beim 1:1 half Kölns Schlussmann Kessler jedoch tatkräftig mit, machte seinen Lapsus dann aber wieder wett, als er Pizarros Versuch noch an den Pfosten lenkte (45.). Nach dem Seitenwechsel rieben sich die Akteure in zahlreichen Zweikämpfen auf, konnten offensiv aber kaum noch Akzente setzen. Am Ende blieb es beim 1:1, auch weil Schiedsrichter Wolfgang Stark in der 89. Minute den Kölnern einen Strafstoß (Bauer an Höger verweigerte). So glänzten beide Mannschaften also weiter als Minimalisten: In den letzten sechs Duellen gelang es keiner Mannschaft, mehr als ein Tor zu erzielen. Werder ist zudem jetzt seit vier Spielen ungeschlagen, während der FC seit ebenso vielen Partien auf einen Dreier wartet (0/3/1).

Latza ist auf den Geschmack gekommen

Freute sich über ein hanseatisches Geschenk: Danny Latza.

Freute sich über ein hanseatisches Geschenk: Danny Latza. imago

Bescherung gab es Mainz - und zwar von Hamburgs Douglas Santos. Der Reihe nach: Der Hamburger SV überraschte zunächst die Rheinhessen, weil er offensiv quasi nicht stattgefunden hatte, dann aber effizient zuschlug: Wood nutzte den ersten Torschuss und traf sehenswert für die Hanseaten. Der HSV strahlte über Konter Gefahr aus, hatte auch Pech, als Müller am Aluminium scheiterte (26.). Bitter wurde es für die Norddeutschen, als Douglas Santos sich einen Katastrophenpass erlaubte und Latza förmlich zum Ausgleich einlud - 1:1 (35.). Im 34. Bundesligaspiel war es das erste Tor für Latza, der auf den Geschmack kam und nach Wiederanpfiff gleich doppelt nachlegte (56., 67.). Der HSV hatte darauf keine Antwort mehr parat und musste sich damit nach zuvor vier ungeschlagenen Spielen in Folge mal wieder beugen.

Hinteregger entscheidet Spiel eins nach Schuster

In Augsburg stand Spiel eins nach Dirk Schuster auf dem Programm. Gegen Gladbach wollte der FCA nach vier sieglosen Spielen in Folge endlich wieder ein Erfolgserlebnis einfahren. Zunächst wurde den Zuschauern aber viel Magerkost geboten: Fehlende Risikobereitschaft auf beiden Seiten führte dazu, dass sich ein müder Kick entwickelte, der allerdings nicht torlos blieb. Bei einer Ecke wurde Augsburgs Hinteregger zu viel Platz gestattet, den dieser prompt nutzte, um auf 1:0 zu stellen (75.). Weil Gladbach mal wieder auf fremdem Platz nicht überzeugte, reichte es letzten Endes zu einem geglückten Debüt von Manuel Baum auf der FCA-Bank. Die Borussia kassierte die vierte Auswärtspleite in Folge.

Konoplyanka rettet Schalke das Remis

Spannung war auf Schalke geboten, wo die Knappen einen Rückschlag im Rennen ums internationale Geschäft einstecken mussten. Gegen den SC Freiburg tat sich Schalke lange schwer, obwohl durchaus bemüht und sah sich nach einem von Niederlecher mustergültig vollendeten Konter sogar mit einem Rückstand konfrontiert (64.). Darauf hatte S04 aber die passende Antwort. Über Bentaleb und Baba wurde Konoplyanka freigespeilt, der per Kopf sein erstes Bundesliga-Tor markierte (74.) und damit eine königsblaue Schlussoffensive einleitete. Diese war dann aber nicht von Erfolg gekrönt, sodass es beim 1:1 blieb. Die Gelsenkirchener warten seit vier Spielen auf einen Dreier, beendeten aber zumindest den eigenen Negativtrend von zuvor drei Niederlagen in Serie.

Spektakel in Sinsheim zwischen Hoffenheim und Dortmund

Ginter und Wagner

Es krachte früh: Schon nach Sekunden prallten Matthias Ginter und Sandro Wagner mit den Köpfen aneinander. imago

Es war über weite Strecken ein Spektakel, das sich den Zuschauern am Freitagabend im Kraichgau bot. Hoffenheim und Dortmund lieferten sich über 50 Minuten einen wilden Schlagabtausch – begünstigt durch schwaches Abwehrverhalten auf beiden Seiten. Uth umspielte bereits in der in der 3. Minute den zu zögerlichen Weidenfeller und schob zur Führung ein. Die währte nicht lange: Dembelé dribbelte sich durch die TSG-Abwehr und bediente Götze, dank seines ersten Saisontreffers stand's schnell 1:1 (11.). Wagner besorgte in der 20. Minute per Kopf jedoch die erneute TSG-Führung, verschaffte sich dabei aber gegen Bender mit einem Schubser Platz. Auch Reus' Ampelkarte in der 41. Minute war alles andere als unumstritten. Der BVB reagierte trotzig, auch wenn er bei Wagners Pfostenschuss Sekunden nach Wiederanpfiff Glück hatte. Aubameyang traf quasi im Gegenzug zum 2:2 (48.), ehe ein wenig Ruhe einkehrte. In der Schlussphase vergab der eingewechselte Kramaric die Riesenchance zum dritten Führungstreffer, sodass es bei der gerechten Punkteteilung blieb. Die TSG bleibt damit weiter ungeschlagen.

kon

Spieltagsbilder 15. Spieltag 2016/17