Bundesliga

Schmidt nach Schiedsrichter-Fehlentscheidung: "Das ist lähmend"

Mainzer Ärger, Gladbacher Erleichterung nach Dusel-Sieg

Schmidt nach Fehlentscheidung: "Das ist lähmend"

Aufreger im Borussia-Park: De Blasis ist vor Sommer am Ball - doch sein Tor zählt nicht.

Aufreger im Borussia-Park: De Blasis ist vor Sommer am Ball - doch sein Tor zählt nicht. Getty Images

Es lief die 89. Minute im Borussia-Park, als die Gladbacher im eigenen Strafraum in Bedrängnis gerieten, Torhüter Sommer den Ball nach einem Schuss des eingewechselten Seydel nicht festhalten konnte und Joker De Blasis zum vermeintlichen 1:1-Ausgleich einschoss. Der Argentinier jubelte mit seinen Teamkollegen bereits ausgelassen. Das böse Erwachen kam jedoch: Schiedsrichter Robert Hartmann verwehrte dem Treffer die Anerkennung. Der Unparteiische wähnte Borussen-Keeper Sommer mit der Hand am Ball, was den Treffer in der Tat irregulär gemacht hätte. Bitter für die Mainzer: Es war die falsche Entscheidung. De Blasis traf den Ball, bevor Sommer im Nachfassen die Hand ran brachte.

Wir müssen jetzt wieder die ganze Woche über Schiedsrichterleistungen sprechen.

Martin Schmidt

Entsprechend bedient waren die Mainzer nach Spielschluss, zumal bereits in der ersten Hälfte nach einem Handspiel von Strobl ein möglicher Elfmeterpfiff ausgeblieben war. "Das ist ein bisschen lähmend. Wir müssen jetzt wieder die ganze Woche über Schiedsrichterleistungen sprechen, anstatt über unsere Leistung. Es geht zu viel um äußere Einflüsse", haderte Trainer Martin Schmidt: "Wir müssen immer über Dinge reden, die von Dritten nicht korrekt bewertet werden. Das ist schade für den Fußball und den Aufwand, den wir betreiben."

Nach der vierten Auswärtsniederlage in Folge wollte der Mainzer Trainer den Fokus allerdings nicht nur auf die Fehlentscheidung des Schiedsrichters legen: "Beim nächsten Mal müssen wir noch mehr Torchancen herausspielen und noch ehrgeiziger in der Box sein." Seinem Team hatte gegen verunsicherte Gladbacher insgesamt der letzte Punch gefehlt. Mehr drin gewesen wäre für die 05er sicher: "Wir haben lange gut verteidigt und waren einen Tick gefährlicher bis zum Strafraum. Aus diesen Gelegenheiten haben wir zu wenig gemacht."

So ärgerte sich auch Sportdirektor Rouven Schröder über einen "absolut ärgerlichen" Tag - auch weil das Gegentor durch Andreas Christensen, der in der 76. Minute nach einer Ecke aus dem Getümmel traf, absolut zu vermeiden gewesen sei: "Wir haben sehr gut gestanden, und dann geraten wir durch ein Billardtor in Rückstand."

"Wichtig war nur das Ergebnis": Gladbacher Negativlauf beendet

Den Gladbachern fielen mit Schlusspfiff einige Steine vom Herzen - achtmal in Folge hatten sie in der Bundesliga zuvor nicht gewonnen. Illusionen ob der Darbietung gab man sich bei der Borussia aber nicht hin. "Unser Treffer war irgendwie symptomatisch für unsere aktuelle Situation", befand Kapitän Lars Stindl: "Aber wichtig war heute nur das Ergebnis. In den letzten Wochen haben wir uns oftmals nicht für gute Leistungen belohnt, diesmal war es ein wenig umgekehrt."

Gladbacher Jubel nach Schlusspfiff

Erleichtert nach Schlusspfiff: Gladbach siegte erstmals seit dem 24. September in der Liga. Getty Images

Ähnlich sah es Trainer Andre Schubert, dem der glückliche Erfolg ein wenig Luft verschafft: "Wir haben es heute erzwungen und hatten am Ende auch das notwendige Quäntchen Glück. Es ging heute nicht darum, ein schönes Spiel zu machen. Wir hatten zuletzt bessere Spiele, wo wir den Sieg eher verdient gehabt hätten." Letztlich interessierte das "Wie" auf Gladbacher Seite nach dem ersten Liga-Erfolg seit dem 24. September allerdings niemanden.

Erfreuliche Randnotiz: In der Nachspielzeit feierte Josip Drmic nach fast neunmonatiger Verletzungspause sein Comeback nach schwerer Knieverletzung

ski

Bilder zur Partie Bor. Mönchengladbach - 1. FSV Mainz 05