Es ist geglückt: Am 14. Spieltag hat Werder Bremen als letztes Bundesliga-Team zum ersten Mal in dieser Spielzeit zu Null gespielt. Kurze Erinnerung: In der vergangenen Saison musste der SVW dafür bis zum 33. Spieltag warten.
Das Beeindruckende während der 90 Minuten am Samstagabend war, dass dieses Kunststück auswärts bei Hertha BSC gelang. Denn die überragend in die Saison gestartete Alte Dame hatte bis dato alle sechs Heimspiele gewonnen. Dabei wählte Bremens Trainer Alexander Nouri eine besondere, weil hocherfahrene Aufstellung: Mit Jaroslav Drobny, Claudio Pizarro und Clemens Fritz standen bei Werder gleich drei Spieler in der Startelf, die über 36 Jahre alt sind. Die Norddeutschen starteten nie zuvor mit so vielen Profis über 36 Jahre in ein Bundesliga-Spiel.
Kruse: "Wir haben verdient gewonnen"
"Wir haben sehr diszipliniert gespielt, jeder hat seinen Job sehr gut erledigt", empfand SVW-Coach Alexander Nouri. "Wir hatten viele sehr gute Umschaltmomente." Einen Kritikpunkt sah der 37-Jährige aber: "Wir müssten uns allerdings mit dem zweiten Tor belohnen." In der Tat ließen Serge Gnabry, Pizarro oder Fin Bartels teils beste Überzahlsituationen kläglich liegen, doch die stabile Defensive ließ bis auf einen Pfostentreffer von Vedad Ibisevic (45. Minute) nichts Großes anbrennen.
Max Kruse (links, hier von Claudio Pizarro umarmt) stieg in Berlin zum SVW-Matchwinner auf. Getty Images
Mann des Tages war Max Kruse, der einen kapitalen Patzer von Berlins Niklas Stark nutzte und eiskalt vollendete. Der Sommerneuzugang traf damit erstmals seit Mai 2015 wieder in zwei Bundesliga-Spielen in Serie (damals noch für Gladbach). "Wir haben uns darauf konzentriert, hinten kein Gegentor zu bekommen", pflegte der Torschütze den Teamgedanken. "Deswegen haben wir vielleicht vorne die nötige Konzentration vermissen lassen, um das Ding zu entscheiden. Als Team haben wir heute aber sehr gut gearbeitet und auch verdient gewonnen."
Kruses körperliche Fitness
Spielbericht
Angesprochen auf seine eventuell noch nicht gänzlich hergestellte körperliche Fitness sagte Kruse derweil vor den Sky-Mikrofonen: "Darüber kann ich nur lächeln. Das sollen andere beurteilen. Ich fühle mich sehr gut auf dem Platz. Dass ich nach zwei Spielen nicht hundertprozentig fit bin, das ist auch klar. Das kommt über die Spiele. Ich glaube, dass ich die Antwort heute auf dem Platz gegeben habe."