"Gladbach spielt selten in dieser Grundordnung, ich denke, es war auf City ausgelegt", denkt sich Nagelsmann, der Gladbach im 4-4-2-System erlebte, "ich weiß nicht, was sie gegen uns planen." Zuletzt hatte die Borussia das 3-5-2 bevorzugt. Aus dem Videostudium diverser Bundesligapartien des kommenden Gegners weiß der 29-Jährige: "Sie können auf verschiedene Grundordnungen reagieren."
Letzteres ist auch eine Spezialität der TSG unter Nagelsmann. Deshalb läuft es am Samstag darauf hinaus, welche Mannschaft am flexibelsten du wirkungsvollsten auf die gegnerische Variante wird antworten können. "Ich reagiere so, wie sie auf uns reagieren. Auf dieser Basis haben wir einen Plan entwickelt, den wir der Mannschaft verklickern müssen", erläutert Nagelsmann, "ob es richtig ist, sehe ich dann, wenn Gladbach so auf uns reagiert, wie ich es erwarte." Alles klar? Sicher ist für Nagelsmann lediglich, dass Gladbach "mit Ball außergewöhnlich gut ist, auch wenn es in der Liga aktuell nicht so läuft. Aber sie sind brandgefährlich."
Berechenbarer soll jedenfalls das Verhalten der eigenen Mannschaft für den TSG-Coach werden als zuletzt. Da hatten sich seine Mannen phasenweise nicht an die Vorgaben gehalten. "Und die Quittung bekommen", so Nagelsmann, "weil sie das Spiel hätten gewinnen können. Meine Spieler lieben es genauso wie ich zu gewinnen."
Sollte das am Samstag wieder gelingen, könnte der Verein, der von den TSG-Verantwortlichen zuletzt gerne als vorbildhaft auch für die eigene Entwicklung genannt wurde, nach zwölf Spielen auf zwölf Punkte distanziert werden. Das wäre mal eine Ansage.
Uth kehrt zurück - Kramaric soll wütend sein
Ob dabei auch Kevin Vogt (Adduktorenprobleme) dabei helfen kann, ist ungewiss, aber unwahrscheinlich. Dafür dürfte Mark Uth nach seinem Muskelbündelriss wieder ins Aufgebot rücken. Wohl aber nicht gleich in die Startelf, obwohl Andrej Kramaric zuletzt beste Chancen ausließ. Und dafür vom Trainer öffentlich kritisiert wurde. "Ich habe mal einen anderen Weg gewählt und hoffe, ich habe ein bisschen Wut erzeugt", erklärte Nagelsmann, "damit er den Ball dann mit ein bisschen Wut im Bauch ins Tor schießt. Er macht auch sehr vieles richtig, seine Scorerwerte sind immer noch gut." Klingt nicht nach einer Denkpause für den Kroaten.
