Bundesliga

Aogo: "Man bekommt immer das, was man verdient"

Der Schalker über sein Image und die Nationalelf

Aogo: "Man bekommt immer das, was man verdient"

Offene Worte im kicker-Interview: Schalkes Allrounder Dennis Aogo.

Offene Worte im kicker-Interview: Schalkes Allrounder Dennis Aogo. imago

"Das mag auf den ersten Blick befremdlich wirken, aber wenn man es hinterfragt, stellt man fest, dass ich da nur Vorteile sehe", erklärt Aogo im kicker. Er komme so entspannter und wacher an. Der Hauptgrund aber für die bezahlten Chauffeur-Dienste eines Freundes: Aogo wäre "vor etwa drei Jahren während der Fahrt mal fast vor einen Baum gefahren", weil ihn am Steuer "manchmal akute Müdigkeit" überkomme. "Das hat meine Sicht darauf verändert."

Sein Image - das Bild von einem Bundesligaspieler, der sich auf seinem Millionenvertrag ausruht, der auf dem Feld zu lässig agiert und der zudem das Klischee eines abgehobenen Profis bedient, indem er sich täglich zum Training chauffieren lässt - werde er wohl nicht mehr los. Dagegen "kämpfe ich schon seit Jahren an".

Aogo verfolgt die Nationalelf "mit Wehmut"

Vorige Woche ist Aogo stolzer Vater einer Tochter geworden - privat ist sein Glück nun vollkommen. Sportlich läuft es hingegen bei Weitem nicht so rund, bisweilen gehört der Defensivspieler nicht einmal mehr zum Kader des FC Schalke 04. Auch die Dienstreise am Samstag nach Wolfsburg trat der 29-Jährige nicht mit an. Die Nationalmannschaft, zu der er seit Sommer 2013 nicht mehr zählt, ist längst kein Thema mehr.

Doch die Spiele der DFB-Auswahl verfolgt er noch immer "mit Wehmut", wie er zugibt. Mit Joachim Löw ("Ich hatte mit ihm einen riesigen Befürworter") habe es aber am allerwenigsten zu tun, dass er bei zwölf Länderspielen stehen geblieben ist. Der Schalker reflektiert sich so selbstkritisch, wie das nur wenige in der Öffentlichkeit zugeben würden: "Man bekommt immer das, was man verdient. Ich finde, dass ich es nie geschafft habe, bei der Nationalmannschaft so zu spielen, wie ich vielleicht dazu in der Lage gewesen wäre."

Aogo über seinen schweren Stand auf Schalke, sein verzerrtes Image, seinen Vertrag, seine neue private Situation - und welche Rolle der HSV dabei spielte, dass er sich nicht unter Löw durchsetzen konnte: Das komplette ungewöhnliche Interview lesen Sie im kicker vom heutigen Montag!

Toni Lieto

Bilder zur Partie VfL Wolfsburg - FC Schalke 04