Bundesliga

Demirbay: "Niemand vom HSV hat sich nach mir erkundigt"

Neu-Hoffenheimer trifft auf seinen Ex-Klub

Demirbay: "Niemand vom HSV hat sich nach mir erkundigt"

Ohne Chance beim HSV - jetzt Leistungsträger beim Bundesliga-Dritten: Kerem Demirbay.

Ohne Chance beim HSV - jetzt Leistungsträger beim Bundesliga-Dritten: Kerem Demirbay. picture alliance

2013 ablösefrei geholt, 2016 für 1,7 Millionen Euro verkauft: Rein rechnerisch hat der Hamburger SV mit Kerem Demirbay (23) ein gutes Geschäft gemacht. Doch so einfach ist es nicht.

"Hamburg ist der Verein, der mir als jungem Spieler die Chance eröffnet hat, Profi zu werden. Dafür bin ich dem HSV dankbar. Ich schätze und respektiere den Klub", sagt Demirbay im großen kicker-Interview (Donnerstagausgabe) - und trotzdem wollte er den HSV im Sommer ein Jahr vor Vertragsende unbedingt verlassen.

Er wechselte für jene kleine Ablösesumme nach Hoffenheim, startete durch und ist aktuell mit einem kicker-Notenschnitt von 2,64 sechstbester Feldspieler der laufenden Saison (acht Spiele, drei Tore, zwei Vorlagen). In Hamburg schütteln deshalb viele den Kopf. Wie konnten sie diesen Spieler, 2013 noch - offensichtlich genau richtig - als "Riesentalent" angekündigt, einfach ziehen lassen?

"Sie gaben mir nie das Gefühl, ihnen wichtig zu sein"

Die letzten beiden Saisons verbrachte Demirbay auf Leihbasis in der 2. Liga, 2014/15 in Kaiserslautern, 2015/16 in Düsseldorf, wo er mit zehn Toren in 25 Einsätzen glänzte (kicker-Notenschnitt 2,91). Doch in Hamburg interessierte sich offenbar da schon keiner mehr für ihn.

"Es gab schon Momente, die nicht einfach waren", erinnert er sich vor dem Wiedersehen mit Hamburg am Sonntag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker.de). "Speziell in meiner Zeit in Düsseldorf hat sich nie jemand aus Hamburg nach mir erkundigt. Wie es mir geht oder wie es läuft. Sie gaben mir nie das Gefühl, ihnen wichtig zu sein. Darum habe ich irgendwann den Entschluss gefasst, aus Hamburg wegzugehen." Er habe dort in all den Jahren "keine Chance bekommen".

Seinen Wechsel bereut er selbstredend nicht, das sagt ihm schon der Blick auf die Tabelle: Der Dritte empfängt den Letzten. Es ist ein besonderes Spiel für ihn, um Rache geht es ihm aber nicht. "Am Ende", betont Demirbay, "haben wir uns aber im Guten getrennt."

Demirbay über die Entscheidung zwischen dem türkischen und dem deutschen Verband, über seine Schalke-Sympathien - und die Frage, ob er alle seine HSV-Trainer zusammenbekommt: Das große Interview lesen Sie im aktuellen kicker!

jpe