Demirbay hat noch nicht entschieden, ob er zukünftig für Deutschland oder die Türkei spielen möchte. Es gebe zwar eine Anfrage der Türken, die Formalien seien aber noch nicht erledigt. Sprich: Demirbay besitzt (noch) keinen türkischen Pass. Am Samstagmorgen hatte die TSG Hoffenheim auf ihrer Website eine Liste mit Nationalspielern veröffentlicht. Auch Demirbay tauchte darauf auf. Sein Land: die Türkei. Sein Ziel: Istanbul und das WM-Qualifikationsspiel gegen Kosovo am 12. November. Ein Versehen, wie sich später herausstellte. Am Nachmittag, kurz vor dem Gastspiel in München, korrigierte der Bundesligist die Liste, strich den Namen Demirbay.
Hintergrund: Demirbay hat sich durch seine starken Auftritte im Trikot der nach wie vor ungeschlagenen TSG Hoffenheim in den Fokus der türkischen Nationalmannschaft gespielt. Die Türken "haben nachgefragt, das kann ich bestätigen", hatte der in Herten geborene Sohn türkischer Eltern vor gut zwei Wochen dem kicker gesagt: "Ich lasse es auf mich zukommen. Die Perspektive ist natürlich wichtig. Aber ich entscheide aus dem Bauch heraus. Wenn der mir ein Zeichen gibt, dann folge ich ihm."
Spielersteckbrief Demirbay
Der 23-jährige Linksfuß hat ein Dutzend Länderspiele für türkische Juniorenteams absolviert. Im vergangenen Jahr wurde er allerdings in das Aufgebot der deutschen U 21 für die EM-Endrunde in Tschechien nominiert, dort blieb er ohne Einsatz. In der Bundesliga kam er in dieser Saison bisher achtmal zum Einsatz und erzielte dabei drei Tore. Der jüngste Treffer gelang Demirbay am heutigen Samstag bei Spitzenreiter Bayern München.
