Bundesliga

Wolfsburgs heiße Spur zu Labbadia

Die Trainersuche beim abgestürzten VfL

Wolfsburgs heiße Spur zu Labbadia

Könnte die Lösung für Wolfsburg sein: Ex-HSV-Trainer Bruno Labbadia.

Könnte die Lösung für Wolfsburg sein: Ex-HSV-Trainer Bruno Labbadia. imago

Dieter Hecking war gerade frisch entlassen, da geisterte sein Name bereits durch die Autostadt. Bruno Labbadia, so hieß es, sei in Wolfsburg und würde Verhandlungen mit dem VfL führen. Das jedoch wurde von allen Seiten glaubhaft dementiert. Nun aber geht es offenbar ans Eingemachte: Nach kicker-Informationen kristallisiert sich immer stärker heraus, dass der VfL noch einmal den Trainer wechselt - und Labbadia ist dabei ein heißer Kandidat.

Noch bereitet Valerien Ismael, die von der U 23 hochgezogene Interimslösung, die Mannschaft auf das Auswärtsspiel am Samstag beim SC Freiburg vor. "Ich denke, dass die Wahrscheinlichkeit sehr hoch ist, dass er auch in Freiburg der Cheftrainer ist", hatte VfL-Manager Klaus Allofs am Wochenende verkündet. Daran hat sich, Stand jetzt, auch noch nichts geändert. Sehr wahrscheinlich aber ist mittlerweile, dass der Auftritt im Breisgau zu Ismaels Abschiedsvorstellung wird. Erst recht, wenn es beim Aufsteiger wieder kein Erfolgserlebnis gibt. Und: Danach ist aufgrund der Länderspielpause der vermeintlich beste Zeitpunkt für einen Neustart.

Villas-Boas steht nicht sofort zur Verfügung

Mit Labbadia? Nach kicker-Informationen hat sich der VfL zunächst nach größeren Lösungen auf dem internationalen Markt erkundigt. Mittelsmänner nahmen Kontakt zu Lucien Favre (OGC Nizza) oder Paolo Sousa (AC Florenz) auf, mit dem Portugiesen André Villas-Boas gab es ein Gespräch. Der 39-Jährige, der schon den FC Porto, FC Chelsea, Tottenham Hotspur und zuletzt Zenit St. Petersburg trainierte, hat grundsätzliches Interesse signalisiert, steht jedoch aufgrund seiner selbst gewählten Auszeit nicht sofort zur Verfügung.

Und von den auf dem Markt verfügbaren Lösungen sieht Allofs in Labbadia die womöglich beste. Der 50-Jährige hat beim HSV nachgewiesen, dass er eine Mannschaft in komplizierter Lage stabilisieren kann, zudem hat er mit Europa-League-Teilnahmen mit den Hanseaten und auch dem VfB Stuttgart auch schon international gearbeitet, was ja das grundsätzliche VfL-Ziel ist. Jedoch wurde auch Labbadia beim HSV in dieser Saison bereits entlassen, wenngleich er, das wird nun deutlich, ganz gewiss nicht das alleinige Problem des Tabellenschlusslichtes war. Am Montagabend saß Labbadia beim Zweitligaspiel des FC St. Pauli gegen den 1. FC Nürnberg (1:1) in seiner Wahlheimat Hamburg auf der Tribüne. Und auch Klaus Allofs war in den vergangenen beiden Tagen aufgrund von Fernsehauftritten in der Hansestadt unterwegs... Wolfsburgs Suche nach dem Ausweg - die Lösung könnte Labbadia heißen.

Thomas Hiete