Bundesliga

Hamburg hadert mit Spielverlauf und Schiedsrichter

Högers unbestraftes taktisches Foul sorgt für Ärger

Hamburg hadert mit Spielverlauf und Schiedsrichter

Beschwerte sich bei Schiedsrichter Benjamin Brand (2.v.l.): Hamburgs Trainer Markus Gisdol (3.v.r.).

Beschwerte sich bei Schiedsrichter Benjamin Brand (2.v.l.): Hamburgs Trainer Markus Gisdol (3.v.r.). imago

Es lief die 56. Minute, als Kölns Coach Peter Stöger auf das bislang bemühte, aber ertraglose Angriffsspiel seiner Mannschaft reagierte und mit Simon Zoller einen weiteren Offensivmann ins Spiel schickte. Wie schon beim 2:1-Sieg im Pokal gegen Hoffenheim nahm der Angreifer seinen Platz auf der linken Außenbahn ein - und brachte sich von dort erst einmal mit einem Fehlpass ein. Hamburgs Stürmer Bobby Wood schnappte sich den Ball, lief zwei, drei Schritte und wurde dann von Marco Höger festgehalten.

"Das ist zu 100 Prozent eine Gelbe Karte", sagte HSV-Coach Markus Gisdol nach der Partie am Mikrofon von "Sky" zu der Szene, die damit Folgen gehabt hätte: Denn Höger war bereits mit einer Gelben Karte verwarnt, wäre dann also vom Platz geflogen. "Eigentlich muss es Gelb-Rot geben", kritisierte auch Abwehrmann Johan Djourou Schiedsrichter Benjamin Brand, der keinen guten Tag erwischte. "Man kann das als taktisches Foul bewerten", fügte Jörg Schmadtke an: "Ich kann die Aufregung auf der anderen Seite verstehen."

Trainersteckbrief Gisdol
Gisdol

Gisdol Markus

Spielersteckbrief Djourou
Djourou

Djourou Johan

Spielersteckbrief Ostrzolek
Ostrzolek

Ostrzolek Matthias

Spielersteckbrief Djourou
Djourou

Djourou Johan

Spielersteckbrief Ostrzolek
Ostrzolek

Ostrzolek Matthias

Gisdol: "Es ist extrem bitter"

Der Hamburger Ärger war groß, für Gisdol war die Situation nämlich "spielentscheidend". Nur kurz darauf flog Wood nach einer Tätlichkeit gegen Dominique Heintz vom Platz. "Sicher gehen dem Provokationen voraus, aber das ist nicht zu entschuldigen", befand der 47-Jährige, hielt aber trotzdem fest: "Es ist extrem bitter, dass wir die letzte halbe Stunde mit einem Mann weniger spielen, obwohl es hätte anders kommen können." Ein gutes Auswärtsspiel, das er von seinem Team bis dahin gesehen hatte, kippte nun. Die frei werdenden Räume nutzte Köln geschickt und ging in der 61. Minute durch Anthony Modeste (Matthias Ostrzolek: "Ein saublödes Gegentor"), in Führung. "Wir waren ein gleichwertiger Gegner", befand Gisdol. "Ich habe gedacht, wir holen hier was, dass heute was geht." Am Ende stand jedoch eine herbe 0:3-Pleite.

Spielbericht

"Natürlich ist das Ergebnis bitter", betonte Gisdol, dessen Klub allerdings auch Glück hatte, dass Modeste schon im ersten Durchgang einen Strafstoß verschossen hatte. Am Ende standen die Gäste aber wieder mit leeren Händen da, stehen sieglos auf dem letzten Rang und verzeichnen nur zwei Punkte und zwei Tore auf dem Konto. Resignieren wollte der HSV-Coach aber nicht. Der gebürtige Schwabe setzt vor allem auf die Wintervorbereitung. Bis dahin gelte: "Wir müssen von Tag zu Tag denken und möglichst viele Punkte sammeln." Anfangen wollen die Hanseaten damit am liebsten schon nächste Woche gegen Borussia Dortmund.

pau

Bilder zur Partie 1. FC Köln - Hamburger SV