Bundesliga

Wiedwald steht unter genauer Beobachtung

Bremen: Vertragsgespräche mit dem Keeper sind vorerst nicht geplant

Wiedwald steht unter genauer Beobachtung

Kämpft um seinen Verbleib bei Werder: Felix Wiedwald.

Kämpft um seinen Verbleib bei Werder: Felix Wiedwald. imago

Wenn einer unter genauer Beobachtung bei Werder steht, dann ist dies der Torwart. Felix Wiedwald, als klare Nummer eins in die Saison gestartet, spielt auf Bewährung. Es herrschen Zweifel, ob der 26-Jährige, der 2015 aus Frankfurt gekommen ist, tauglich für die Bundesliga ist. Zweifel bei neutralen Beobachtern, indes auch bei Fans und Verantwortlichen in Bremen.

Zunächst von Viktor Skripnik degradiert, saß der Keeper auch in den ersten Spielen unter Neu-Trainer Alexander Nouri auf der Bank. Erst durch das Verletzungspech seines Rivalen Jaroslav Drobny, der sich einen doppelten Handbruch zuzog, kehrte Wiedwald ins Tor zurück. Zwei Spiele, in denen er sich bewährte und behauptete. Drobny soll noch länger ausfallen, es ist die Chance für seinen Konkurrenten.

Spielersteckbrief Wiedwald
Wiedwald

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Spielersteckbrief Drobny
Drobny

Drobny Jaroslav

Trainersteckbrief Nouri
Nouri

Nouri Alexander

Wiedwald: "Ich möchte bleiben"

Wiedwald spielt um seine Zukunft. Sein Vertrag läuft im Sommer aus. Bisher machen die Bremer Bosse keine Anstalten, in Vertragsgespräche einzusteigen, obwohl der Spieler ein klares Bekenntnis abgegeben hat: "Ich möchte gerne bei Werder bleiben." Werder wartet ab, wie sich der nicht unumstrittene Schlussmann schlägt.

"Ich will dieses Thema nicht öffentlich diskutieren", erklärte Geschäftsführer Frank Baumann im Gespräch mit dem kicker allgemein zu den anstehenden Vertragsverhandlungen. Es sei ein ständiger Prozess bei der Kaderplanung, so der Manager weiter, der zuletzt auf Nachfragen bestätigt hatte, dass mit drei Profis die Gespräche begonnen hätten. Namentlich mit Florian Grillitsch, Santiago Garcia und Aufsteiger Ousman Manneh, über die Baumann sagt: "Es ist bekannt, dass wir alle drei behalten wollen."

"Wenn eine Tür zugeht, geht zumeist eine andere auf"

Jaroslav Drobny

Der Wiedwald-Konkurrent: Jaroslav Drobny. imago

Ein Satz, den er über Wiedwald nicht gesagt hat und in naher Zukunft wohl auch nicht sagen wird. Was bedeutet, dass durchaus Skepsis vorherrscht, was die Beschäftigungsdauer des aus Bremen stammenden Torwarts betrifft. Es ist bekannt, dass sich dessen Vertrag automatisch verlängert, sobald er eine gewisse Anzahl von Spielen absolviert hat (kicker berichtete). Nun tauchte in einem Bericht in der "Bild" die Spekulation über die genaue Zahl der nötigen Partien auf: 20 Einsätze in Pflichtspielen, so das Blatt, seien Grundlage für die dann greifende Verlängerung des Kontraktes. Werder stecke somit in der "Wiedwald-Falle". Es könnte sein, dass mit einem Spieler weitergearbeitet werden müsse, den man eigentlich gar nicht mehr wolle.

Bisher hat Wiedwald fünf Spiele in dieser Spielzeit absolviert, vier in der Bundesliga, eins im Pokal. Sollte er sich im Zweikampf mit Altmeister Drobny behaupten und sich als Stammtorwart festsetzen, kann er spielend leicht auf die verlangte Zahl von Partien kommen. Falls nicht, so droht ihm im kommenden Sommer das Aus an der Weser. Wiedwald gibt sich gelassen, sagt über seine Zukunft: "Wenn eine Tür zugeht, geht zumeist eine andere auf."

Hans-Günter Klemm