Bundesliga

Kovacs glänzende Rückkehr ins Volksparkstadion

Frankfurt: Höchster Auswärtssieg seit über einem Jahr

Kovacs glänzende Rückkehr ins Volksparkstadion

Strahlender Sieger: Frankfurts Coach Niko Kovac.

Strahlender Sieger: Frankfurts Coach Niko Kovac. imago

Mit drei Toren Differenz hatte die Eintracht zuletzt am 3. Spieltag der vergangenen Saison gewonnen. 4:1 fertigten die Hessen damals unter Kovac-Vorgänger Armin Veh den VfB ab, und doch lassen sich beide Spiele kaum miteinander vergleichen. Die Höhe des Sieges war seinerzeit trügerisch, da Stuttgart sogar das bessere Chancenverhältnis (6:5) aufwies. In Hamburg zeigte die Mannschaft dagegen eine bemerkenswerte defensive Stabilität, ließ praktisch gar nichts zu und hätte den in allen Belangen unterlegenen HSV noch höher aus dem Stadion schießen können.

Kovac hochzufrieden

"Wir haben über 90 Minuten alles im Griff gehabt. Die Art und Weise von der ersten bis zur letzten Minute macht mich froh", resümierte Kovac zufrieden. Der Coach hatte bei seiner Rückkehr ins Volksparkstadion alles richtig gemacht. Branimir Hrgota, der überraschend für Kapitän Alex Meier auflief, arbeitete viel und legte das 1:0 auf, Shani Tarashaj erzielte bei seinem Startelfdebüt einen herrlichen Treffer, und später stach auch noch Joker Haris Seferovic mit einem ebenfalls sehenswerten Tor. Empfehlen konnte sich zudem Tempodribbler Mijat Gacinovic, der zuletzt dreimal überhaupt nicht spielte, nun aber als Zehner eine gute Partie bot.

Trainersteckbrief Kovac
Kovac

Kovac Niko

Spielersteckbrief Tarashaj
Tarashaj

Tarashaj Shani

Spielersteckbrief Seferovic
Seferovic

Seferovic Haris

Wir wollten ein bisschen abwarten und auf Konter spielen, letztendlich ist alles aufgegangen.

Niko Kovac

Nicht nur personell, auch taktisch ging Kovacs Plan voll auf. Frankfurt spielte abwartend, um nicht ins offene Messer zu laufen, kam in den entscheidenden Momenten aber in den Rücken der Abwehr. Nachdem der HSV zu Beginn der zweiten Hälfte auf zwei Spitzen umgestellt hatte, agierte Frankfurt gegen den Ball mit einer Fünferkette - Makoto Hasebe verdichtete das Abwehrzentrum. Später, in Überzahl, stellte Kovac wieder auf eine Viererkette um. Diese Flexibilität ist ein weiterer Pluspunkt seiner Mannschaft. "Wir wussten, dass der HSV mit den Fans im Rücken von der ersten Minute an Druck machen wollte. Wir wollten ein bisschen abwarten und auf Konter spielen, letztendlich ist alles aufgegangen", freute sich der Fußballlehrer.

Spielbericht

Als Fundament zum ungefährdeten Sieg erwies sich die exzellente kämpferische Einstellung der gesamten Mannschaft. Mit unheimlich hoher Leidenschaft und Intensität gingen die Profis in jeden nur möglichen Zweikampf und ließen dem jeweils ballführenden HSV-Akteur kaum Luft zum Atmen. Dem völlig verunsicherten Gegner konnte so kein konstruktiver Spielaufbau gelingen, stattdessen leisteten sich die Hanseaten etliche Ballverluste. Allein wie die eher für ihre Spielkünste bekannten Mijat Gacinovic und Marco Fabian vor den ersten beiden Toren den Ball erkämpften, ist aller Ehren wert. Kann die Mannschaft diese Einstellung konservieren, ist in dieser Saison vielleicht sogar mehr möglich als der Kampf gegen den Abstieg.

Julian Franzke