Bundesliga

Grillitsch begrüßt seine neue Rolle als Abfangjäger

Bremen: Österreicher muss bei Cheftrainer Nouri seinen Part anders interpretieren

Grillitsch begrüßt seine neue Rolle als Abfangjäger

"Ich will mich unverzichtbar machen": Werder Bremens Abfangjäger Florian Grillitsch.

"Ich will mich unverzichtbar machen": Werder Bremens Abfangjäger Florian Grillitsch. imago

Auf die spannendste Frage, die mit seiner Person verknüpft ist, konnte er zwar eine Antwort geben, indes keine, die zur Erhellung der Lage beiträgt. "Nichts Neues", wiederholte Florian Grillitsch die für die Öffentlichkeit und vornehmlich die WerderFans unbefriedigende Aussage, die er standardmäßig seit Wochen gibt. Es gebe halt nichts Neues, was sein im kommenden Sommer auslaufendes Vertragspapier betrifft. Schon zu Zeiten des Ex-Managers Thomas Eichin war die Vertragsverlängerung ein heiß diskutiertes Thema, sie ist es weiterhin auch in der Ära des neuen Geschäftsführers Frank Baumann.

Grillitsch, der Aufsteiger der Vorsaison, der auch in dieser Spielzeit seinen Status als Stammspieler verteidigt hat, auch unter Neu-Trainer Alexander Nouri unumstritten ist, spielt auf Zeit. Und die Zeit arbeitet für ihn, wenn sich der Aufstieg des Junioren-Nationalspielers aus Österreich in ähnlicher Form und Geschwindigkeit fortsetzt, wie er begonnen hat. Der 21-Jährige hat klare Vorstellungen von seiner Karriere: "Ich will mich unverzichtbar machen."

Spielersteckbrief Grillitsch
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17

Grillitsch: Optimale Werbung in eigener Sache

Es ist sein Ziel für dieses Spieljahr, um seine Position im Verhandlungspoker zu verbessern. Gelingt es ihm, so hat er beste Karten bei den Gesprächen mit Arbeitgeber Werder. Gleichzeitig macht der vielseitig veranlagte Mittelfeldspieler optimale Werbung in eigener Sache und macht sich für andere Klubs interessant.

Trikottausch mit Selke

Ohne große Emotionen sieht Grillitsch dabei dem Österreicher-Treffen am Sonntag in Leipzig entgegen. Kein Kommentar zu RB-Coach Ralph Hasenhüttl: "Ich kenne ihn nicht." Keine besondere Erwähnung von Stefan Ilsanker, seinem Rivalen aus der Nationalelf: "Bestimmt wird dieses eine Spiel nicht entscheidend sein." Zu Marcel Sabitzer, dem dritten Profi aus Austria in Sachsen, hat der Bremer auch keine speziellen Beziehungen. Eher schon zu Davie Selke, dem früheren Bremer, der momentan als Joker in Leipzig fungiert. Grillitsch verweist auf seine Freundschaft zu dem Stürmer und verrät, "dass wir schon vereinbart haben, die Trikots zu tauschen".

Natürlich wird der seit 2013 an der Weser beschäftigte Jungprofi aus dem Nachbarland in dem Auswärtsspiel wieder seine angestammte Rolle einnehmen: Sechser, der alleinige Vertreter im defensiven zentralen Mittelfeld, der Mann vor der Abwehr im 4-1-4-1-System. Dabei interpretiert er die Rolle neuerdings ein wenig anders als unter Ex-Trainer Viktor Skripnik, wie er verrät. Der neue Cheftrainer Alexander Nouri verlange eine andere Ausrichtung. "Einen Tick defensiver", wie Grillitsch betont, der Größen wie Paul Pogba oder Toni Kroos als Spieler nennt, zu denen er aufschaue. Es mache ihm Spaß, begrüßt dies der zufriedene Akteur, der früher wesentlich mehr in der Offensive zu finden war, so auch bei seinen ersten Einsätzen für Werder agierte. Trainer Nouri wünscht sich, dass er näher an die Kette angebunden ist, immer den Anschluss zu den Innenverteidigern sucht, um den Abwehrverbund zu stärken, wenn die Außenspieler auf dem Flügel gefordert sind. Sei es, um Abwehrarbeit zu verrichten. Oder sei es, um sich in die Offensive einzuschalten.

Nouri: "Er hat strategisch und taktisch sehr gut gehandelt"

Grillitsch als Absicherung und Abfangjäger, so schwebt es Nouri vor, der zuletzt mit dem Spiel seines Schützlings mehr als zufrieden gewesen ist. Seine Wertschätzung kleidet er in diese Worte: "Er hat die Vorgaben glänzend umgesetzt, hat strategisch und taktisch sehr gut gehandelt."

Hans-Günter Klemm