Ein Ärgernis, das die Verantwortlichen auch drei Tage danach noch beschäftigt und das Geschäftsführer Harald Gärtner in aller Deutlichkeit anspricht: "Das soll keine Ausrede sein, kein Jammern, aber die Schiedsrichterleistungen sind ein Mosaikstein für unsere derzeitige Lage. Wir wollen eine Sensibilisierung dieses Themas und nicht am Ende der Saison über falsche Schiedsrichterentscheidungen sprechen müssen."
Gärtner wählte den Vergleich zu den Kölnern in der Vorsaison, die oft krass benachteiligt worden seien, es wegen der ausreichenden Punktausbeute aber verkraften konnten. "Bei uns haben solche Fehler einen anderen Nachschlag als für Teams aus dem Tabellenmittelfeld." Eine bewusste Benachteiligung seines Vereins sieht Gärtner nicht, aber: "Wir wollen uns Gehör verschaffen. Wir sind einer der 18 Klubs dieser Liga und wollen auch so angenommen werden. Insgesamt haben wir aber großes Vertrauen in die Unparteiischen."
Bundesliga - 7. Spieltag
Was Gärtner damit wohl unausgesprochen auch anmerken wollte: Bei großen Vereine wie dem FC Bayern oder Dortmund hätten Fehlentscheidungen wie in Köln ein ganz anderes Medienecho hervorgerufen, das Poltern der Bosse dort wäre quer durch die Republik gehallt. Der FC Ingolstadt hat es da naturgemäß schwerer. Das aber soll nicht, das darf nicht sein.
Der Geschäftsführer begeht jedoch nicht den Fehler, die Mannschaft aus der Verantwortung für den missratenen Saisonstart mit nur einem Punkt zu nehmen und ihr über die Schiene Schiedsrichter ein Alibi zu geben. "Jeder im Verein muss in den Spiegel gucken und sich fragen, ob er vom ersten Tag der Woche bis zum Spiel alles gegeben hat." Trotz dieser durchklingenden Kritik glaubt er: "Die Qualität in der Mannschaft ist ausreichend, um die nötigen Punkte für den Klassenerhalt zu holen." Dazu wird es aber mehr benötigen, als die Frage nach Glück und Pech.
