Bis der Deutsch-Türke Anfang der 2. Halbzeit wegen einer schmerzhaften Mittelfußprellung vorzeitig in die Kabine musste, hatte er für die Highlights der Partie gesorgt. Technisch fein, mit dem Blick für den besser postierten Kollegen, für den vorbereitenden Pass in die Tiefe oder den richtigen Zeitpunkt zum Abschluss. Mit der Vorarbeit zu Sandro Wagners 1:0, mit seinem Schuss von der Strafraumgrenze zum 2:0. Wann immer es gefährlich wurde, Demirbay war dabei. "In so kurzer Zeit eine so dominante Rolle im Mittelfeld einzunehmen - das ist schon außergewöhnlich", lobt Alexander Rosen den TSG-Neuzugang.
Hoffenheims Direktor Profifußball ist ziemlich begeistert von den Leistungen des Mittelfeldspielers, der zu Beginn der Saison eher den Eindruck machte, als würde ihm die Rolle des Ergänzungsspielers zuteil werden. Ausgerechnet bei den beiden jüngsten Siegen über Schalke und jetzt in Ingolstadt, in denen er jeweils in der Startelf stand, bewies er das Zeug zu mehr, viel mehr. Gemeinsam mit Lukas Rupp und Sebastian Rudy steht der 23-Jährige für das spielerische Element im TSG-Mittelfeld. "Ich wurde reingeworfen und konnte zeigen, dass ich der Mannschaft helfen kann", lässt Demirbay verlauten, der sich gerne in den Schatten der Mannschaft statt in den Strahl der Scheinwerfer stellt.
Entsprechend unaufgeregt blieb er auch, als die Saison ohne ihn in der Startformation begann. Geduld mit sich und dem Trainerteam, das er jetzt vollends von sich und seinen Qualitäten überzeugt zu haben scheint. Demirbay, dem beim HSV nicht der Durchbruch gelingen wollte, hat sich vorgenommen "in der Bundesliga Fuß zu fassen. Ich möchte den nächsten Schritt in meiner Karriere machen und mich in der Bundesliga etablieren". Worte, mit denen er in der Vorbereitung die Ziele formulierte, die er im Moment zu erreichen scheint.