"Jonas Lössl muss man heute mal rausstellen: Er hat uns den Punkt gehalten mit einigen richtig guten Paraden." Klare Kante vom Kapitän. Stefan Bell fand nach dem 0:0 in Wolfsburg Worte, die Lössl sicher gerne hören wird. Zumal der FSV-Spielführer auch noch ergänzte: "Er stand ein bisschen zu Unrecht in der Kritik, obwohl er keinen Fehler gemacht hat. Er hatte einen schweren Stand, weil ihn alle mit Loris verglichen haben."
Noch strahlt Lössl diese extreme Präsenz, wie sie Karius an den Tag legte, nicht aus. Und er mag auch im Torwartspiel nicht so komplett sein wie der zum FC Liverpool abgewanderte 23-Jährige. In Mainz aber gilt das als normal. Der Däne ist, obwohl vier Jahre älter als sein Vorgänger, als Spieler geholt worden mit dem Potenzial, in die Rolle eines verkauften Leistungsträgers hineinzuwachsen. Normalität in Rheinhessen.
Spielersteckbrief Lössl
Spielersteckbrief Bell
Spielersteckbrief F. Frei
Trainersteckbrief Schmidt
Es wird immer besser. Ich kenne nun die Abwehr, die Abwehr kennt mich.
Jonas Lössl
Dass Lössl über Entwicklungsmöglichkeiten verfügt, zeigte er in Wolfsburg. Gut sein Reflex gegen Kuba (36.). Stark seine Aktion bei der Flanke von Julian Draxler (65.), als er dank hervorragender Koordination und Handlungsschnelligkeit den Ball entscheidend abfälscht, so dass Mario Gomez das Leder nicht über die Linie drücken kann. Lössl zeigt also viel Licht - nach der Parade gegen Kuba aber auch ein bisschen Schatten, weil er zu früh abschaltet und dies fast noch bestraft wird. "Ich war ein bisschen überrascht, dass der Ball nach meinem Reflex auf der Latte landet", sagte der 27-Jährige und fügte an: "Ich weiß nicht, ob das hier in Wolfsburg mein bestes Spiel war. Aber es wird immer besser. Ich kenne nun die Abwehr, die Abwehr kennt mich."
In die gleiche Kerbe schlägt auch Trainer Martin Schmidt: "Wir hatten viele Umstellungen, haben es manchmal nicht sauber wegverteidigt. Dann stehst du hinten und kriegst die Tore. Letzten Herbst hatten wir auch so eine Phase – mit Loris Karius."
Dessen Nachfolger hofft, dass schon bald ein zweites Mal die Null bei ihm steht: "Die Bundesliga ist wirklich ein hohes Level, jede Woche. Ich bin gerade sehr glücklich und hoffe, dass es so weitergeht und ich weiter mit solchen Rettungstaten dazu beitrage, dass wir und auch ich selbst unsere Ziele erreichen."
Oberschenkelzerrung bei Frei
Derweil wurde bei Mittelfeldspieler Fabian Frei nach genauerer Untersuchung eine Oberschenkelzerrung diagnostiziert. Der Schweizer musste wegen der Verletzung beim 0:0 in Wolfsburg nach einer knappen Stunde ausgewechselt werden. Der Nationalspieler verzichtet nach Rücksprache mit seinem Verband auf die anstehende Länderspielreise und bleibt zur weiteren Behandlung in Mainz.
