Bundesliga

Schalke zeigt es Gladbach - Wolfsburgs Torschusspanik

6. Spieltag: FC ärgert FCB: BVB kann Steilvorlage nicht nutzen

Schalke zeigt es Gladbach - Wolfsburgs Torschusspanik

Wieder einen Schritt zu kurz: Wolfsburgs Gomez gegen FSV-Keeper Lössl.

Wieder einen Schritt zu kurz: Wolfsburgs Gomez gegen FSV-Keeper Lössl. Getty Images

Nullnummer gegen Mainz: Wolfsburger Flaute hält an

Am Sonntagnachmittag wollte der VfL Wolfsburg seine Torschusspanik gegen die Reise-gestressten Mainzer unbedingt beenden, doch herauskam die dritte Nullnummer der laufenden Saison. Weil es zugleich das fünfte sieglose Spiel in Folge war für die Niedersachsen, rutscht der VfL in hintere Regionen der Tabelle. Die Wölfe begannen nach den Aussprachen unter der Woche entsprechend forsch und zeigten viel Willen, doch blieb die schwache Chancenverwertung abermals das große Thema beim VfL. Speziell im zweiten Durchgang verpassten Gomez und Draxler den möglichen Führungstreffer. Die Mainzer, die nach dem Spiel in der Europa League in Baku gegen Qäbäla (3:2) mit schweren Beinen in die Partie starteten, steigerten sich, doch mehr als einen Zähler hatte sich auch die Schmidt-Elf nicht verdient.

Schalkes erste Punkte - Doppelpack von Embolo

Choupo-Moting jubelt nach seinem verwandelten Strafstoß.

Choupo-Moting jubelt nach seinem verwandelten Strafstoß. imago

Zum Abschluss des 6. Spieltags sicherte sich der FC Schalke die ersten Punkte in der Liga - ein sattes 4:0 gegen Gladbach, das so nicht zu erwarten war. Zu Gast in der überdachten Arena war Borussia Mönchengladbach, das zunächst in der Defensive gebunden war. Die Königsblauen legten flott los, ließen den Borussen wenig Platz zum Aufbauen, doch große Chancen konnte sich die Weinzierl-Elf im ersten Abschnitt nicht herausspielen. Die Fohlen dagegen hatten kurz vor der Pause die beste Gelegenheit zur Führung, als Vestergaard köpfte und Schöpf auf der Linie rettete. In der Halbzeit stellte Gladbachs Trainer Andre Schubert um, wechselte Vestergaard für Stindl aus. Offensiver wollte der VfL werden, doch der Schuss ging komplett nach hinten los. Nach einem zweifelhaften Elfmeter, den Choupo-Moting herausholte und verwandelte, brach Gladbach komplett ein und kassierte in sechs Minuten noch zwei weitere Gegentore durch Embolos Premierentreffer sowie Goretzka. Damit war die Partie entschieden, zur Strafe für eine ganz schwache Defensivleistung in der zweiten Hälfte erhöhte Embolo mit seinem zweiten Tor zum 4:0-Endstand. Schalke holt die ersten Punkte und gibt die Rote Laterne an den HSV ab.

Mehmedi bringt Bayer gegen den BVB in die Spur

Beendete seine Torflaute im Topspiel gegen Dortmund: Bayers Admir Mehmedi.

Beendete seine Torflaute im Topspiel gegen Dortmund: Bayers Admir Mehmedi. imago

Leverkusen hat den kräftezehrenden Auftritt in der Champions League und auch den Ausgleich in der Nachspielzeit beim AS Monaco (1:1) besser verkraftet als Dortmund, das nach dem 2:2 gegen Real bei Bayer mit 0:2 den Kürzeren zog. Es war der erste Bayer-Heimsieg gegen den BVB seit Mai 2007 (damals 2:1). Der BVB war um Spielkontrolle bemüht, Leverkusen hielt bissig dagegen und hatte auch die besseren Chancen. Eine davon verwertete Mehmedi nach einer Ecke (10.). Die Tuchel-Elf agierte nach vorne zu ungenau und zu statisch. Daran änderte sich auch in Durchgang zwei wenig. Die Werkself stand gut, kämpfte um jeden Zentimeter Boden – und den Schwarz-Gelben fehlte das nötige Feuer. Aubameyang vergab den Ausgleich (73.), Chicharito dagegen schloss einen Bayer-Konter entscheidend ab (79.). Ein Rückschlag für den BVB, Leverkusen dagegen hat sein Konto auf nun ordentliche zehn Punkte aufgestockt.

Köln trotzt im Topspiel den Bayern

Gestoppt: Kölns Torschütze Modeste (re.) gegen Bayerns Hummels.

Gestoppt: Kölns Torschütze Modeste (re.) gegen Bayerns Hummels. Getty Images

Der erfolgsverwöhnte FC Bayern musste drei Tage nach der ersten Saisonpleite (0:1 in der Champions League bei Atletico Madrid) am Samstag gegen weiter ungeschlagene Kölner beim 1:1 den nächsten Rückschlag hinnehmen. Die im Vergleich zu Madrid mit sieben Neuen in der Startelf - Robben erstmals in dieser Saison - angetretenen Münchner hatten eine harte Nuss zu knacken. Der FC verdichtete geschickt die Räume, das gewohnt dominante Ancelotti-Team fand keine Lücke. Bis Kimmich, der immer mehr zum Torjäger mutiert, per Flugkopfball noch vor der Pause zur Stelle war. Der FC agierte dennoch mutig und kam durch Modeste zum Ausgleich. Dreimal Aluminium, mehr sprang für den FCB nicht mehr heraus. Vielmehr hatte der Rekordmeister Glück, dass Zoller in der Nachspielzeit alleine vor Neuer Nerven zeigte. Der FC ist dennoch (saisonübergreifend) elf Liga-Spiele ungeschlagen!

HSV-Niederlage bei Gisdol-Debüt

Man solle keine "Wunderdinge" erwarten, hatte Labbadia-Nachfolger Markus Gisdol erklärt - die zeigte der HSV in Berlin auch nicht. Nach einem rasanten Schlagabtausch vermieste letztlich Ibisevic mit einem Doppelpack das Debüt von Gisdol bei den Hanseaten. Beide Teams hatten ihre Chancen, sowohl Herthas Weiser als auch Hamburgs Lasogga trafen in Durchgang eins die Latte - und nur Ibisevic ins Tor. Der HSV stemmte sich leidenschaftlich der drohenden Pleite entgegen, gab sich auch nach Ibisevics Elfmetertor (70.) nicht auf, wurde aber nicht belohnt. Hamburg steckt unten fest, Hertha spielt oben mit.

FCI weiter sieglos - auch gegen die TSG

Hoffenheim bleibt auch nach dem 6. Spieltag ungeschlagen. Auch ohne FCI-Spezialist Uth (Muskelbündelriss) holte die TSG beim 2:1 in Ingolstadt den zweiten Saison-Dreier. Schlampiges Abwehrverhalten nutzten Wagner und Demirbay schon in Durchgang eins zu zwei Toren. So sehr sich die Schanzer nach der Pause auch bemühten, es reichte nicht, der Anschlusstreffer in der Nachspielzeit per Strafstoß kam zu spät. Ingolstadt kann gegen 1899 einfach nicht gewinnen. Das Team von Trainer Markus Kauczinski wartet weiter auf den ersten Saisonsieg und bleibt mit nur einem Punkt auf einem Abstiegsplatz stecken.

Colak, der Werder-Schreck

Nach dem Last-Minute-Dreier gegen Wolfsburg - den ersten Saisonzählern überhaupt - verpasste Bremen unter Interimstrainer Alexander Nouri in Darmstadt nachzulegen. Colak verhinderte beim 2:2 einen Werder-Erfolg. Erst traf der Darmstädter Stürmer vom Punkt, dann auch noch zum 2:2. Die Nouri-Elf bleibt in den unteren Regionen hinter den Lilien hängen.

Freiburg versetzt Frankfurt einen Dämpfer

"Wir wollen mit einem Erfolg in die Länderspielpause gehen", hatte Eintracht-Trainer Niko Kovac nach dem besten Saisonstart seit dem Wiederaufstieg 2012 erklärt, daraus wurde aber nichts. Frankfurt erhielt mit dem 0:1 in Freiburg einen kleinen Dämpfer, der schon früh besiegelt war. Einen Fehler im Spielaufbau der Hessen nutzte Grifo mit seinem ersten Bundesliga-Tor (4.). Die Eintracht hatte nach der druckvollen Anfangsphase der Breisgauer zwar mehr vom Spiel, zeigte sich aber wenig zwingend. Das Geheimtraining unter der Woche zahlte sich auch bei Standards nicht aus, am Ende stand bei der SGE die Null.

Leipzig knackt den Neulings-Rekord

Erstes Bundesliga-Tor: Leipzigs Poulsen wuchtet den Ball ins FCA-Gehäuse.

Erstes Bundesliga-Tor: Leipzigs Poulsen wuchtet den Ball ins FCA-Gehäuse. Getty Images

Eröffnet wurde der 6. Spieltag am Freitagabend in Leipzig, wo RB nicht nur den Nimbus der Unbesiegbarkeit behielt, sondern gegen Augsburg auch den dritten Saisonsieg einfuhr und sich somit in den oberen Tabellenregionen festsetzt. Ganz nebenbei haben die Sachsen einen Rekord geknackt: Sechs Spiele zum Start ungeschlagen - das ist bislang noch keinem Neuling gelungen. Allerdings erwies sich Augsburg als hart zu knackende Nuss, obwohl Forsberg wie aus dem Nichts früh für das 1:0 sorgte. Ji zirkelte die prompte Antwort ins Leipziger Netz (14.). Die Phase vor und nach der Pause gehörte dann aber der Hasenhüttl-Elf, die durch Poulsen wieder in Führung ging (52.), nach einem Konter durch Werner aber die Vorentscheidung verpasste. So blieb der FCA im Spiel - mehr aber auch nicht, denn am Ergebnis änderte sich nichts mehr.

sam/nik/bst

Spieltagsbilder 6. Spieltag 2016/17