Bundesliga

Nachzügler Ben-Hatira: "Habe die besten Laktatwerte"

Darmstadts Grenzgänger vor dem Derby gegen seinen Ex-Klub

Nachzügler Ben-Hatira: "Habe die besten Laktatwerte"

Letzte Saison noch Gegner, nun beide im Lilien-Dress: Änis Ben-Hatira (r.) und Florian Jungwirth.

Letzte Saison noch Gegner, nun beide im Lilien-Dress: Änis Ben-Hatira (r.) und Florian Jungwirth. Getty Images

Herr Ben-Hatira, wie ist Ihre Gemütslage wenige Tage vor dem Derby?

Bei mir ging es ja Schlag auf Schlag, sozusagen von null auf hundert. Je näher das Spiel rückt, umso mehr freue ich mich darauf, alte Bekannte zu treffen. Ich kann es kaum erwarten, bei hundert Prozent zu sein und loszulegen.

Spielersteckbrief Ben-Hatira
Ben-Hatira

Ben-Hatira Änis

Sie kennen das Derby aus der Perspektive eines Eintracht-Spielers, verspüren Sie im Lilien-Trikot jetzt weniger Druck?

In der vergangenen Saison war der Druck bei der Eintracht situationsbedingt groß. Jeder weiß, dass es für Frankfurt eine sehr schwierige Saison war. In Darmstadt geht es etwas ruhiger zu, aber nichtdestotrotz sind alle Spieler heiß auf das Spiel, ich natürlich auch. Allerdings ist es erst der 2. Spieltag...

Ist Darmstadt schon unter Zugzwang?

Das glaube ich nicht. Bei 14 neuen Spielern muss man uns auch noch ein bisschen Zeit geben. Ich hoffe, dass wir am Samstag den ersten Schritt machen können, vor allem im Kollektiv. Da brauchen wir nicht drumherum zu reden: In Köln hat jeder gesehen, dass die Abstimmung noch nicht so gut geklappt hat. Aber wir hatten jetzt zwei Wochen Zeit, um uns vorzubereiten auf Frankfurt.

Warum waren Sie nicht bei tunesischen Nationalmannschaft?

Ich durfte glücklicherweise in Absprache mit dem Verband hierbleiben. Vor dem Köln-Spiel hatte ich erst drei, vier Tage mit der Mannschaft trainiert, deshalb war es wichtig, und ich wollte auch ein kleines Zeichen setzen.

Bis vor wenigen Monaten trugen Sie das Trikot mit dem Adler, jetzt ist die Lilie darauf, wie schwer ist es, sich umzustellen?

Das ist das Tagesgeschäft, so ist der Fußball. Leider hat es sich bei mir so entwickelt, dass ich innerhalb relativ kurzer Zeit drei Vereine hatte.

Vor dem Derby in April haben Sie von Krieg gesprochen...

...ich habe Darmstadt damals gar nicht mit einbezogen. Es gibt genug andere Spieler, die in der Champions League oder bei Bayern München spielen, die als Krieger bezeichnet werden, da ist es kein Problem. Es war nie meine Absicht, ein Fußballspiel mit einem richtigen Krieg zu vergleichen. Ich habe nur gesagt, dass unsere Einstellung wie in einem Krieg sein wird, dazu stehe ich nach wie vor. Mit dieser Einstellung gehe ich auch am Samstag ins Spiel gegen Frankfurt. Wer meinen Background kennt, der weiß, dass ich immer alles gebe.

Sie hatten keine Saisonvorbereitung mit einer Mannschaft, wie weit sind Sie noch von 100 Prozent entfernt?

Ich habe mich intensiv individuell vorbereitet, das ist natürlich nicht das Gleiche, wie wenn man sechs Wochen mit der Mannschaft trainiert, der Ball hat gefehlt. Was meine Fitnesswerte betrifft, habe ich vorgestern erfahren, dass ich die besten Laktatwerte habe. Das hat mich zwar nicht verwundert, aber ein bisschen überrascht. Mit fehlt nur die Abstimmung der Mannschaft.

Aufgezeichnet von Michael Ebert