Bundesliga

Gomez schwärmt vom VfL: "Das ist mega"

Wolfsburg: "Neuer ist der Messi unter den Torhütern"

Gomez schwärmt vom VfL: "Das ist mega"

"Ich bin happy, wieder hier zu sein": Wolfsburgs neuer Stürmer Mario Gomez freut sich auf die Bundesliga.

"Ich bin happy, wieder hier zu sein": Wolfsburgs neuer Stürmer Mario Gomez freut sich auf die Bundesliga. imago

. . . das Köln-Spiel: Ist der Stürmer, der schon so viel erlebt hat, noch nervös? "Nervös ist das falsche Wort", sagt Gomez, "Vorfreude habe ich." Nach seinen Auslandstationen in Florenz und Istanbul "ist es schon so, dass man weiß, was man an Deutschland und der Bundesliga hat. Deswegen bin ich happy, wieder hier zu sein. Die Bundesliga ist megaattraktiv und hat eine Leistungsdichte wie keine andere Liga in Europa." Dass der Stürmer vor sieben Jahren mal einen Dreierpack gegen den FC (3:0) schnürte, interessiert ihn weniger. "Das hat mit dem Spiel am Samstag nichts zu tun."

. . . seine Fitness: Bei der EM hatte sich Gomez einen Muskelfaserriss im Oberschenkel zugezogen, am vergangenen Freitag absolvierte er sein erstes Testspiel, gegen Dynamo Dresden erzielte der Torjäger prompt den einzigen Treffer. "Die Verletzung ist ausgeheilt", sagt Gomez. "Es war eine reine Vorsichtsmaßnahme, dass ich nicht gleich am Anfang von null auf hundert gegangen bin. Jetzt habe ich Pensum und Intensität gesteigert und es ist alles gut. Der Test gegen Dresden war wichtig, um zu sehen, dass alles okay ist und um Rhythmus aufzunehmen." Der Samstag kann also kommen.

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. . . seine neue sportliche Heimat: Stuttgart, München, Florenz, Istanbul. Die Stationen von Gomez hatten auch immer spannende Städte zu bieten. Wolfsburg ist nun kleiner, beschaulicher. Kein Problem für den Weltmann. "Das ist eine Diskussion, die völlig überbewertet ist. Man kann es sich überall schönmachen, wenn man die richtigen Leute um sich herum hat. Es wird schon gut werden. Ich habe keine Angst davor, dass es hier eine Bar oder einen Club zu wenig gibt. Im Gegenteil: Ich bin sowieso nie einer gewesen, der in Clubs geht." Ein Bild von der Stadt hat sich der 31-Jährige schon gemacht, mit einem Augenzwinkern sagt er: "Das geht ja schnell." Sein neuer Arbeitgeber hat ihn schon in kürzester Zeit überzeugt. "Über den Verein gibt es viele Vorurteile. Die Türkei und Italien haben mir gezeigt, dass man es immer erst mal erleben sollte, bevor man sich eine Meinung bildet. Ich bin sehr positiv überrascht von der Infrastruktur und den Möglichkeiten hier. Man kann sich nicht besser auf einen Samstagnachmittag vorbereiten als hier. Es ist alles da, was man für den Leistungssport braucht. Das ist mega."

Wenn man unsere Mannschaft sieht, muss man nicht von Platz sieben oder sechs sprechen, sondern man kann schon davon sprechen, dass wir ganz klar auch vorne reinwollen.

Mario Gomez

. . . seine Ziele: Eine Toranzahl nimmt sich der frühere Torschützenkönig der Bundesliga und amtierende der Türkei nicht vor. "Wenn wir als Team so funktionieren, wie wir uns das vorstellen, dann werde ich auch viele Tore machen. Aber das ist mir nicht so wichtig." Die VfL-Probleme der vergangenen Saison kennt er, sie interessieren ihn aber nicht. "Wir sind keine kleinen Kinder. Wir müssen keine Angst vor dem haben, was kommt, nur weil das letzte Jahr nicht gut war." Sein Wunsch ist deutlich: Gomez will mit dem VfL in die Champions League. "Wenn man unsere Mannschaft sieht, muss man nicht von Platz sieben oder sechs sprechen, sondern man kann schon davon sprechen, dass wir ganz klar auch vorne reinwollen. Bayern und Dortmund sind wahrscheinlich nicht erreichbar. Aber es ist nichts verkehrt daran, wenn man Ziele hoch definiert."

. . . seine Führungsrolle: Mitspieler wie Verantwortliche schwärmen vom Typen Gomez, sehen in ihm einen Leader. Wie sieht er sich? "In einer Gruppe gibt es immer welche, die mehr sagen oder weniger sagen, welche, die mit Leistung vorangehen, welche, die Mitläufer sind. Was ich tun kann, ist gar nicht so sehr, anderen zu sagen, was sie zu tun haben, sondern einfach nur weiterzugeben, was ich in meiner Karriere erlebt habe." Gomez versprüht die totale Überzeugung von seiner neuen Aufgabe. Er will mitreißen. "Viele Spieler wissen hier gar nicht, wie gut sie sind. Die Mannschaften wie Dortmund und Bayern zeichnet es aus, dass sie immer die Ruhe haben und nie nervös werden. Auch als Spieler, der nicht bei Bayern spielt, kann man das versuchen. Das Allerwichtigste ist es, dass man sich gegenseitig unterstützt und positiv ist. Ich hoffe, dass mir das hier gelingt und die anderen das auch so sehen."

. . . die Kapitänswahl bei der Nationalmannschaft: Bundestrainer Joachim Löw entschied sich für Manuel Neuer als Nachfolger von Bastian Schweinsteiger. Gomez findet's gut. "Ich kenne Manu schon lange. Wenn einer alle Kriterien erfüllt für einen Kapitän, dann ist er es. Er ist der Messi unter den Torhütern. Ich werde irgendwann meinen Kindern erzählen, dass ich mit Neuer mal zusammen gespielt habe. Er ist tatsächlich eine Legende des Fußballs."

Thomas Hiete