Begonnen hat alles bereits im Trainingslager in Zell am Ziller Ende Juli - die Rückkehr Garcias ist bis heute nicht absehbar. Am Dienstag erklärte der Profi: "Ich will keinen Zeitpunkt mehr benennen."
Dass beim Italo-Argentinier in puncto Trainingssteuerung einiges schief gelaufen sein muss, liegt auf der Hand. Nicht zuletzt durch die Fehleinschätzung des 28-Jährigen selbst: "Ich hatte vorher noch nie im Leben eine Muskelverletzung", bekennt Garcia, "und wusste nicht, wie der Muskel reagiert. Am Anfang dachte ich, es ist nicht so schlimm." Nur wenige Tage nach dem ersten Auftreten der Probleme startete Garcia einen Trainingsversuch und zog sich dabei prompt einen Faserriss zu. Auch diesen kurierte er dann nach eigener Darstellung nicht konsequent aus, steigerte erneut zu früh die Belastung. Fatale Folge: Der nächste Faserriss, in dessen Zuge sich auch noch Flüssigkeit im Oberschenkel bildete. Hinweis auf eine "mehr als komplizierte Verletzung", wie Trainer Viktor Skripnik jüngst feststellen musste. Dem Coach hatte Garcia selbst lange Zeit vermittelt, "bald" wieder eingreifen zu können . . .
Immerhin: Die Lehren aus seinem offensichtlich ungesunden Ehrgeiz scheint Garcia gezogen zu haben. Den Zeitpunkt seiner Rückkehr lässt er inzwischen völlig offen. In den nächsten Tagen soll eine weitere Kontrolle per MRT folgen. "Der Muskel ist besser, aber noch nicht bei 100 Prozent", sagt Garcia, "erst wenn das der Fall ist, kann ich wieder mit dem Ball nach draußen gehen." Vorher bleibt es beim individuellen Fitnessprogramm. Erkenntnisse dürfte der Fall auch für Werder liefern: Vertrauen in die Eigenverantwortung der Spieler ist gut, maximal penible medizinische Kontrolle mitunter aber wohl doch besser.