Bundesliga

Schwere Zeiten für Wahl

"Erst mal hinten dran"

Schwere Zeiten für Wahl

Konnte im Test gegen Nürnberg nicht überzeugen: Hauke Wahl.

Konnte im Test gegen Nürnberg nicht überzeugen: Hauke Wahl. picture alliance

Für einen hat sich in diesen Tagen die Situation ganz erheblich verschlechtert. Denn auch Hauke Wahl nutzte die Gelegenheit nicht, um nachdrücklich Eigenwerbung zu betreiben. "Kann sein, dass ich jetzt erstmal ein bisschen hinten dran bin", hat der 22-Jährige erkannt, "aber ich werde weiter Gas geben und um meine Chance kämpfen." Die ist auch durch die Verpflichtung eines weiteren Konkurrenten in der Innenverteidigung deutlich geschrumpft. Zumal Marcel Tisserand mit einer Ablöse von 3,5 Millionen Euro als Ingolstadts neuer Rekordtransfer ins Rennen geht. "So ist das Geschäft", sagt Wahl, der auf absehbare Zeit, zweite Wahl sein dürfte, "dass ich Geduld brauche, war von vorneherein klar. Es war schön, dass ich im Pokal spielen durfte. Man darf nicht vergessen, dass ich vor einem Jahr erst von der 3. In die 2. Liga gewechselt bin, von daher sehe ich das nicht so dramatisch."

Natürlich hätte ich gerne in Hamburg gespielt, natürlich war ich enttäuscht. 30 Sekunden lang. Dann musst du es abhaken.

Hauke Wahl über seine Nicht-Berücksichtigung gegen den Hamburger SV
Spielersteckbrief Wahl
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Auf einen Einsatz zum Saisonstart in seiner Heimat hatte Wahl freilich schon gehofft. Da war auch von Tisserand noch keine Rede. "Natürlich hätte ich gerne in Hamburg gespielt", gesteht der gebürtige Hamburger, "natürlich war ich enttäuscht. 30 Sekunden lang. Dann musst du es abhaken. Und alles dafür tun, dass die Mannschaft bestmöglich abschneidet. Und wenn es eben nur auf der Bank anfeuern heißt." Ein schönes Erlebnis war die Rückkehr in den hohen Norden dennoch. "Es war trotzdem schön, meine Familie war am Tag vor dem Spiel im Hotel, meine Freunde waren alle im Stadion. Ich hätte mir natürlich einen Sieg gewünscht, aber sonst war alles okay."

Wahl will seine Defizite schnell abbauen

Nun gilt es, möglichst schnell die noch vorhandenen taktischen Defizite zeitnah abzubauen und den Trainer zu überzeugen. "Es ist schon eine Umstellung für mich, weil ich dieses Durchschieben als Innenverteidiger noch nicht so kannte", erklärt Wahl, "aber ich glaube, dass ich mich mittlerweile dran gewöhnt habe und es immer besser mache. Aber auch, dass ich noch Potenzial nach oben habe." Die Entscheidung von Hamburg zu Gunsten von Romain Bregerie habe ihm der Coach sogar erklärt, "aber er muss da keinem Spieler Rechenschaft ablegen. Dann müsste er ja andauernd Gespräche führen."

Michael Pfeifer